LANDSCHAFT (n. f.)
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{Die Mahlerey-Lehrlinge sollen/ über den Bildern ermüdet/ ihre Erfrischung suchen} WAnn der junge Mahler/ durch langes sitzen über den Bildereyen/ starsichtig und / müde worden/ so sollen sie davon etwas aussetzen/ und das Gemüte wieder erfrischen: weil auch ein starker Bogen/ wann er stäts gespannet ist/ zu zerspringen pfleget. Demnach/ wann er von weitem sihet/ daß Hesperus dem Träume-Vatter Morpheo den schwarzen Mantel umleget/ kan er seine Augen zur Stunde mit Lethes naß besprengen/ und sein Abendmal in den Blumen Reichen des kurz nächtigen Sommers mäßiglich einnehmen: damit er/ nach sanftem Schlaf/ bey aufgehender Morgenröte/ sich frisch und aufgeraumt befinde. {in Beschauung der Länderey} Alsdann wann er die Vögel in der Luft den Morgen ansingen höret/: soll er mit einem oder mehr kunstliebenden Gefärten/ bey Eröffnung der Stadt-Thore/ sich ausmachen/ in den Schauplatz der Natur spaziren und/ zu Erleuchtung des Geistes/ seine Augen in den Feldern/ Bäumen und Bächlein/ in Bergen und Thälern/ in den Wiesen und Auen/ weiden und zur Lehre senden.{daraus sie lernen/ Landschaften nachmahlen.}Alda nun wird er finden viel schöne Vorstellungen/ sich daraus zu künstlicher Ausbildung der Landschaften zu unterrichten.[…]
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{Bäume/ sind der Landschaft Musculen/ und mus darinn wol studiret werden} Und weil aller Arten der Bäume/ deren Blätter/ Farben und Stämme/ gleichwie anderweit auch der Menschen Haar und Kleidung-Falten/ zu erlernen schwer fällt: als ist hierbey desto mehr Mühe und Fleiß anzuwenden/ daß man zur perfection gelangen möge/ und angewöhne eine natürliche angenehme Manier/ Schlag und Gebrauch. {Bilder/ in Landschaften nur ein Beysatz.} Die Bilder und das Vieh in den Landschaften/ sollen nicht sonders Liecht/ Schönheit und Farben bekommen: damit sie/ als nur ein Beysatz/ der Landschaft sich untergeben.
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{Die Länderey coloririt wol/ nach Regen und bey Donnerwetter} […] Eine Landschaft im Leben/ ist allemal angenehmer und vollkommener anzusehen/ wann ein Regen vorüber ist/ auch wann ein Donnerwetter die Luft zertheilet: dann da erscheinen die Wolken in unersinnlich-seltsamen Formen und Coloriten. {auch in der Herbst-Zeit.} Diß befindet sich auch in der Herbst-Zeit: da die Bäume und ihre Blätter theils rötlich/ theils gelb/coloriren/ und Form und Farben sich veränderlich zeigen: welches dann den Gemälden große Anmutigkeit gibet.
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{Der Horizont ist in acht zu nehmen.} In der Ausmahlung/ sollen die Ecke des Stucks nicht leer gelassen/auch nicht überhäuffet werden Insonderheit ist/ in solchen Gemälden/ eine Durchsicht zu machen/ zu Erkennung des Horizonts Höhe: welcher allemal/ wo es nötig/ niedrig seyn soll/ zu mehrer Erhebung der Bilder. {Das Hintertheil mus man nicht durch andere ausmahlen lassen.} Die hinterste Theile des Horizonts/ soll ein Mahler nicht durch andere mahlen lassen/ wie die meiste Italiäner thun/ welche gänzlich nur ihrer eignen Meinung folgen/ und also ingemein/ wie man zu sagen pflegt/ zween Köche die Suppe versalzen. Des Historien-Mahlers Gehirn wird sich ja so weit erstrecken/ daß er seinen Landschaften/ mit Wolken oder Gebäuden/ selbst die Harmonie geben könne.
Italiens (les)
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Das II. Capitel. Wie man allerhand Lüffte/ nach Beschaffenheit des Gewitters/ anlegen/ handeln: und färben soll.
Wenn man eine schöne heitere und klare Lufft […] mahlen will/ so leget man das schönste Himmel-blau mit etwas weiß vermischet/ […]. Wenn dieses verrichtet/ so soll man unten an das eusserste der Landschafft/ über das Bleicheste/ […].
Ferner muß eine schöne reine gar heitere Lufft […]
Zum dritten/ soll man eine sehr feurige und brennende Lufft/ […]
Zum vierdten/ eine wolckichte Lufft/ […]
Zum fünfften/ wenn man in-oder aus der Luft einen Glanz machen will/ […]
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Das Neundte Capitel. Wie man allerhand Landschafften/Berge/Bäume/Felder und dergleichen grüne Dinge/die ferne undnahe liegen/anfärben soll.
Neben den Klippen und Steinfelsen pflegen auch in einem Kunststücke die Berge/ Hügel und die Landschafften vorzukommen.
Diese nun/ wenn sie vornen an liegen/ soll man mit einer schönen grünen Farbe anlegen und mit Safft-grün vertieffen; […]
Die Berge die etwas weiter abliegen/ […]
Die noch ferner liegen/ [.]
Welche abermahl weiter hinauß liegen/ […]
Die allerweitesten aber […]
Was die Felder und Flächen oder Ebenen betrifft/ […]
Belangend die Bäume/ weil sie so unterschiedlich von Farben sind/ […]
Die Kräuter/ Sräucher/ Blätter/ Disteln/ und ander Laub und grüne Mosigkeit/ […]
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DAß iedweder vernünfftiger Historien-Mahler auch/ in seinen Wercken/ selbst die Landschafft mahlen könne/ ist also hochnötig/ als den Landschafft-Mahlern gebüret/ ihre Wercke/ mit Bildern/ selbst zu staffiren. Wer die Landschafften wol lernen/ und recht darinnen begründt seyn will; der mache den Anfang in den Bildern: Dieses Meisterstuck wird ihme das rechte Liecht geben/ daß Er gar leicht gute Landschafften machen kan; wann/ vermittelst solcher Urtheil/ er das Leben/ in den Feldern/ Wäldern/ Bergen/ und Wassern/ beobachten/ und deren Natürlichkeit nachfolgen wird.
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Es bezeugen die Gründe iedes Meisters Verstand/ wann solche wol aneinander gebunden zusammen halten/ des Lands Hinweichen/ oder herkommen andeuten. Also wird/ in den Bäumen erfordert/ daß man eine rechte Manier annehme/deren Form/ Art und Umschlägerecht zu entwerffen/ ihrer Gattung in Proportion und Farb erkentlich nachzuahmen/ und das Hinweiteren/ oder Herbeynäheren/ nach Ordnung der Perspectiv, das Entweichen aber/ vermittels der Farb-Brechung/ zu wegen zu bringen.
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Der dritte Discours von der Mahlerey. Das I. Capitel, Von der Eintheilung der Mahlerey, p. 63
[Die andere Eintheilung der Mahlerey geschiehet nach dem Innhalt der Gemählde] Historien/ da eine gewisse Geschicht also vorgestellet wird/ daß die dazu gehörigen Personen zufoderst auf dem Gemählde aufs fleißigste ausgemahlet ; wenn aber Bäume/ Häuser/ Lüffte und dergleichen vorkommen/ müssen selbige/ wenn es sich schicket/ in die Ferne gesetzt und mit wenigerm Fleiß gebildet werden/
Landschafften/ welche einen angenehmen Strich Landes vorstellen/ daß man die Tages- und Jahrs-Zeit/ die Witterung/ und in etwas auch das Land selbst/ wornach das Gemählde soll gemachet seyn/ erkennen kan. Es können wohl Geschichte darinnen mit geschildert werden/ nur daß man bald erkenne/ daß sied as Haupt-Werck nicht ausmachen/ daher sie auch nur kleine Bildern erfordern.
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Der dritte Discours von der Mahlerey. Das IV. Capitel. Was bey Landschafften und bey Contrefaits besonders zu beobachten, p. 69
Bey den Landschafften ist darauf zu sehen. I. Daß die Lufft und die Colorirung der Landschafft : Item die Tages-zeit und der Schatten wohl mit einander überein kommen. Also wann einer in einem Gemählde/ so den Morgen oder Abend vorstellet/ kurtze Schatten machete/ wäre es ein Fehler/ und wann die Farben bey einer heissen heitern Sonnen-Luft aufs annehmlichste getrieben werden/ ist es auch nicht zu loben.
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Der dritte Discours von der Mahlerey. Das IV. Capitel. Was bey Landschafften und bey Contrefaits besonders zu beobachten, p. 69
[...]
2. Gar zu viel Häuser/ und Bilder muß man in Landschafften nicht machen/ und dieselben besonders nicht leichtlich auf dem Vorgrund bringen/ es sey dann das vornehmste Absehen des Mahlers alte Rudera (ndr. Ruinen) vorzustellen.
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Das 7. Capitel. Vom Landschaft mahlen.
Eine Landschaft soll nicht mit ganz braunen, oder ganz hellen, aber wohl mit lichten und gebrochenen Farben gemahlet seyn. Die Gründe in der Landschaft-Mahlerey weissen den Verstand des Mahlers, wann solche wohl eingerichtet, an einander gehänget, und gleichsam gebunden werden. So sollen auch die Landschaften nicht mit allzuvieler Luft, Bergen, Gebäuden, oder Häufen übersetzt, sondern vielmehr mit grossen schönen Bäumen, und Kräutern gezieret werden. Den Horizont mit festen Gründen, darauf jedesmahl vorne her etwas grosses stehet, und alles andere hintan weichet. Die Bilder und das Vieh in den Landschaften sollen nicht sonderes Licht, Schönheit, und Farben bekommen, damit sie nur als ein Beysatz der Landschaften sich untergehen.
Es soll auch ein Landschaft-Mahler die frühe Tages-Röthe wohl in acht nehmen, mit einem Kunst-liebenden Gefährten seine Augen in die Felder, Bäume, Bächlein, Berge, Thäler, Wiesen, und Auen wenden, und solche zu seiner Lehre anwenden, auch die vordern und hintern Gründe wohl aufeinander zu ordnen wissen. Derohalben ist es rahtsam, daß er alle seine Landschafften nach den Leben mahle.
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Das 10. Capitel. Vom Historien-Mahlen.
Der Historien-Mahler Gehirn wird sich ja so weit erstrecken, daß er seinen Landschaften wird mit Wolcken oder Gebäuden selbst die Ansehen geben können. Es muß auch das Stück nicht zu dünne, wie man saget, besäet, sondern wo die führnehmste Geschichte zu stehen kommet, mit vielen Figuren, und ganzen Klumpen Bildern bestellet werden, die alle ihr Amt verrichten, auf welche er auch das beste Licht zuleiten soll, um die meiste Annehmligkeit der Gesichter zu befördern.
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Es hat bey gegenwärtigem Wercke nicht die Meinung, als wolte ich von der Schönheit und Vollkommenheit, nebst allen darzu erforderlichen Wissenschafften, einer wohl ausführlichen Landschafft handeln; sondern nur und zwar hauptsächlich, wie man sich im Nachzeichnen solcher, durch verschiedene Vortheile verhalten soll. Derjenige würde sich sehr betrügen, wann er das Landschafft-Zeichnen vor was geringes halten wollte.
Diejenige würde sich sehr betrügen, wann es das landschaffft-zeichnen vor so was geringes halten wollte. […] Jedennoch aber hat das Auszeichnen derselben so viel Schwierigkeiten, daß, wer nicht schon im Zeichnen einige Gründe gelegt, damit schwerlich fortkommen wird […] so beziehe ich mich auf meine hierinnen gefaste Meinung vom Nachzeichnen einer Landschaft erkläre ; so von Figuren und deren Zergliederung handeln und sage, daß man allerdings derselben Methode nach verfahren könne.
[...] so sehen wir leicht , daß alles [ndr:Stamm, Haupt-Aeste und Reissig] und zwar notwendig im Anfang entworffen werden müsse ; welches Entwerffen darinnen besteht, daß man mit einzelen und simpeln Strichen auf das gelindeste verfahre.
[…]
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Nun auf die verschiedenen Gründe pag. 7. und 9. zu kommen ; so ist zu mercken, daß selbige [ndr: Baüme] ebenfalls mehrentheils nach ihrer äusserlichen Form entworffen werden müssen; im Auszeichnen aber hat man darauf zu sehen, daß der Horizont als die äussersten Berge oder Gewässer auf das allergelindeste und mit gantz wenigem umrissen werde: weilen sich alle Kleinigkeiten in die Ferne verliehren. Jemehr also die Gründe vor einander stehen, je deutlicher werden sie ausgezeichnet, am deutlichsten aber die vordersten als der Vorgrund ; welcher unserm Auge am nächsten kommt. Es ist dahero auch viel vortheilhafter, wenn man eine Landschafft vom Horizont oder ä äussersten Gründen an und so immer gegen den Vorgrund zu zeichnen, damit die mehreste Krafft und Dunckelheit in dem Vorgrund möge gebracht werden. […]
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 7 : Gründe einer Landschaft], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Gründliche Anleitung welcher man sich im Nachzeichnen schöner Landschaften oder Prospecten bedienen kann, den Liebhabern der Zeichen-Kunst mitgetheilet und eigenhändig in Kupffer gebracht von Joh. Daniel Preißler, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1759 [6ème édition], n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 8 : Gründe einer Landschaft], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Gründliche Anleitung welcher man sich im Nachzeichnen schöner Landschaften oder Prospecten bedienen kann, den Liebhabern der Zeichen-Kunst mitgetheilet und eigenhändig in Kupffer gebracht von Joh. Daniel Preißler, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1759 [6ème édition], n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 9 : Gründe einer Landschaft], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Gründliche Anleitung welcher man sich im Nachzeichnen schöner Landschaften oder Prospecten bedienen kann, den Liebhabern der Zeichen-Kunst mitgetheilet und eigenhändig in Kupffer gebracht von Joh. Daniel Preißler, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1759 [6ème édition], n.p..
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Genug, daß ein Anfänger aus meiner bißherigen Anleitung so viel erlernen kan, daß er schöne und wol- ausgeführte Landschafften, deren eine grosse Anzahl von unterschiedenen braven Meistern den Liebhaber bereits vorgestellet worden sind, mit grössere Leichtigkeit nachzeichnen mag. Will er sich aber noch mehrerer und höherer Dinge unterfangen und etwann zu seiner belieblichen Ubung aus verschiedenen Landschafften eine neue formieren ; so berichte nur noch folgendes ; erstlich müssen die darzu erwehlten Stücke von einerley Schatten und Licht seyn ; vor das andere wird auch einerley Horizont-Linie erfordert, drittes müssen die gegen einander gesetzten Gründe niemalen in gleicher Linie stehen und dann endlich muß man sich im Schatten so bescheiden, daß man wol urtheilen, wo etwann hier und dar mehr oder weniger Schatten vonnöthen seye; welches deswegen, vor einen Anfänger etwas schwehres ist.
[…] Zu solcher Zusammensetzung [ndr: der verschiedenen Theilen der verschiedenen Landschaften] aber gehört einige Wissenschaft der Perfectio und auch eine gute Erkenntnis vom Schatten und Lichte.
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 15 : Zusammensetzung der Teilen in einer Landschaft], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Gründliche Anleitung welcher man sich im Nachzeichnen schöner Landschaften oder Prospecten bedienen kann, den Liebhabern der Zeichen-Kunst mitgetheilet und eigenhändig in Kupffer gebracht von Joh. Daniel Preißler, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1759 [6ème édition], n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 16 : Zusammensetzung der Teilen in einer Landschaft], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Gründliche Anleitung welcher man sich im Nachzeichnen schöner Landschaften oder Prospecten bedienen kann, den Liebhabern der Zeichen-Kunst mitgetheilet und eigenhändig in Kupffer gebracht von Joh. Daniel Preißler, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1759 [6ème édition], n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 17 : Femme debout en drapé, sur des nuages], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Gründliche Anleitung welcher man sich im Nachzeichnen schöner Landschaften oder Prospecten bedienen kann, den Liebhabern der Zeichen-Kunst mitgetheilet und eigenhändig in Kupffer gebracht von Joh. Daniel Preißler, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1759 [6ème édition], n.p..