PROPORTION (n. f.)

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PROPORTIE (nld.) · PROPORTION (fra.) · PROPORTION (deu.) · PROPORTIONNALITÉ (fra.)
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PROPORTIO (lat.) · PROPORTION (deu.) · SYMMETRIA (lat.)
TROUVÉ, Stéphanie, « PROPORTION », dans HECK, Michèle-Caroline (éd.), LexArt. Les mots de la peinture (France, Allemagne, Angleterre, Pays-Bas, 1600-1750) [édition anglaise, 2018], Montpellier, Presses Universitaires de la Méditerranée, 2018, p. 409-414.

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Quotation

Wann man nun/ in solchem nachzeichnen/ durch viele Ubung/ eine gute practic und Gewonheit/ auch sichere Hände/ erworben/ mag man zur Abzeichnung  der lebendigen Dinge schreiten/ und darinn mit ämsigem Fleiß und Aufsicht sich so lang üben/ bis man eine nach den Regeln wolgegründete sichere Natürlichkeit erwerbe. {worzu die Academien dienen.} Hierzu  ist allerdings nötig/ die Besuchung der Academien/ da man/ in Gesellschaft anderer/ von einem wolgestellten Subject, und lebendigen Modell, unterschiedliche Stellungen absihet: und ist dieses der allerbäste Weg/ zur Wissenschaft der äuserlichen Anatomie, Maß und proportion des Menschen gründlich zu gelangen.

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

{Des Menschen Leib/ vergleichet sich einem Tempel-Bau.} DIe Proportion eines wolgestalten Menschen/ wird verglichen einem schönen wolgebauten Tempel: in welchem/ alle Theile des Baues/ in guter rechter Ordnung und Maß/ wolständig auf einander sich schliessen. Also hat der große Werkmeister/ in Erschaffung des Menschen/ die allergröste Vollkommenheit bewisen/ und dessen Leib mit verwunderlich-schöner Gestaltung an Gliedern/ Maß und Form/ unvergleichlich-zierlich und vollkommen ausgebildet.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

{Die Wissenschaft von dessen Maß und Proportion, ist eines von der Mahlerey nötigste Studien.} Diese [ndr. Wissenschaft]/ des Menschen Gestalt und Proportion recht zu verstehen/ ist eines der vornehmsten und nötigsten Studien von unserer Academie: welches ich/ jedoch nur in den vollkommensten Stucken/ und an welchen das meiste gelegen/ (dann die unformliche anhero nicht gehörig/) dißorts vorzustellen mir vorgenommen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps

Quotation

Proportion der Kinder. Kürzere und längere Bilder: die längere/ sind weniger verwerflich. […]

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

{Von Verkürzung der Bilder/ was sie sey?}Unsere Vorfahren/ haben allezeit ein wachendes Aug gehabt/ auf die Verkürzung der Figuren: dadurch sie/ dem Gesicht nach/ einen mehrern Schein/ als sie an sich selbst haben/ in die Länge und Höhe bekommen; welches die Dicke der Umriß-Schatten und Liechtes also scheinen machet. In dieser Kunst/ zumal in einfachen Bildern/ hat über andere alle excelliret/ oft-gedachter Michaël Angelo der dann hierzu/ den Nachfolgern zur Lehre/ aus Erde/ Läm/ Gyps oder Wachs/ solche Modellen gemacht/ welche viel standhafter sind/ als die bewegliche lebhafte Bilder. Wann man nun ein verlangtes Model also zu werk gebracht/ setzet man dasselbige/ in gebührlicher Höhe und Distanz, über den Horizont: wornach dann/ desto sicherer/ die Bilder gemacht werden. Die Unwissenheit dieses Handgriffs/ verursachet viel Müh und Arbeit: welche ihrer viele nicht gern auf sich nehmen/ die etwan auch nicht soviel Verstands haben/ dieses Meisterstuck auszusinnen. Es haben aber die Liebhabere dieser Kunst immer mehrers sich beflissen/ mit aufhebung aller Difficulteten/ den bästen Weg zu finden/ wie die Proportion verkürzbar zu machen/ und der rechte Schatten zu erhalten sey/ damit der verlangte effect erfolge. Sie haben auch nicht nachgelassen/ bis man zu unsern Zeiten dessen meisterliche Wissenschaft überkommen.
Es sind deren viele/ welche die Arbeit der Verkürzung verachten und gering schätzen: es sind aber nur die jenige/ so dessen geringe Wissenschaft haben/ und denen die Nuß gar zuhart aufzubeissen fället. Solches ist daraus abzunehmen/ daß sie/ wann man ihnen dergleichen künstliche Stucke vorhält/ und doch gerühmet. Wie dann von dieser Gattung etliche schwere Stucke zu unsern Zeiten verfärtigt worden/ so das Menschliche Gesicht und Augen mächtig geblendet. Es wird aber diese Arbeit/ von unsern Kunstmeistern/
al di sotto in su, das ist/ von der Erden in die Höhe anzusehen/ genennet/ und/ wie gedacht/ von Modellen/ Bildnisen oder lebhaften Personen abgesehen/ die sie erhöhen/ alsdann die Spielung des Schattens in acht nehmen/ und sich bemühen/ solche in ihr Bild zu bringen. Wann nun das Menschliche Auge gegen einem solchen Bild/ so gemeinlich auf etwas empor stehet/ sich wendet/ da zeigen sich ihme erstlich die Fussolen/ Kniehe oder Schenkel/ und dann erst die übrigen Theile des Leibes: daher die Kunst billig diesen Namen bekommen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
EFFET PICTURAL → qualité de la composition

Quotation

Also müßen/ Natur und Kunst/ immerzu zusammen gesellet/ nach Gelegenheit erforderender Ursachen/ die hülfreiche Hände einander bieten: damit die Proportion, in gerechter Consonanz, sowol in des Menschen Bild/ als auch in der Bau-Kunst/ herfür gebracht werde. Weßwegen dann/ bey der Perspectiv-Kunst/ wie solches in den Colonnen und andern correct nach den Regeln geschehen kan […]

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → perspective

Quotation

15. [ndr: Regel] In beobachtung der nötigen Proportion des Leibs und der Gliedmaßen des Menschen/ auch der Thiere/ ist das Hauptstuck/ daß die Gliedmaßen wol auf einander correspondiren/ und nicht ungleich/ auch nach erforderung des sexûs, zu stehen kommen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

DEn Anfang der Lehrsätze/ oder Regeln/ worauf diese Kunst hauptsächlich gegründet/ und die ihr zur Richtschnur dienen müssen/ wann sie einem verständigem Auge gnug thun soll/ machen wir hochnöthiger Massen/ in der Proportion eines wolgestalten Menschen/dessen Gestalt an Gliedern/ Maß und Form zier- und vollkömmlich ausgebildet sey/ und für das rechte Meisterstuck zu halten/ weil/ aus dieser Wissenschafft/ alles andere gar leicht einen offenen Weg findet. Es bestehet aber diese Maaß- Ordnung in folgendem. Man misset/ von dem Ort/ wo des Haupts/ oder Stirns Haar zu wachsen anfängt/ ab/ bis unter das Kinn: dieses ist die Masse des Angesichts/ und ein Zehntheil menschlicher Länge […]

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → règles et préceptes
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

Das II. Capitel.Darinn die Kunst-Regeln/ nebenst behöriger Proportion menschlichen Leibes/ und dessen Glieder/ wie sie in der Mahlerey zu beobachten/ gezeiget werden, p. 13

Auf diese Maß hab ich die meiste Antiche Statuen auch die beste Moderne, oder heuttägige befunden. Womit Vitruvius übereinstimmet/ nemlich daß so weit der Mensch mit in der qvart ausgestreckten beyden Armen Klafftern oder reichen kan/ also lang auch seine Gestalt seyn werde. Der niemals-gnug-gepriesene Albrecht Dürrer/ welcher alle vor ihme gewesne Teutsche in allen Stücken überstiegen/ theilte des Menschen Leib (in seinem grossen Werck) noch kleiner/ und gar mit Daumen und Minuten also viel aus/ daß ich glaube/ er habe solche Theilung mehr den Bildhauern/als den Mahlern/ vermeinet. […]

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps

Quotation

NAch itzt verstandenen Regeln des Menschen Leibes-proportion, weiter {Von eines Bildes Zier und Wolstand.} zuverfahren; dient zu mercken/ daß die Bilder auch mit benötigtem Wolstande begabet seyn müssen: angesehen/ ohne diese Beobachtung/ von einem verständigem Auge/ keine Gunst zu hoffen: wie täglich an den Unwissenden zu ersehen/ daß ihre Bilder nicht angenehm/ noch gefällig seyn wollen. Welche Ungunst und Misfälligkeit aus den bösen Stellungen und actionen/ die wider die Regeln der Natur und Kunst streiten/ entstehet. { Ein Bild sol in gerader Linie Stehen} Ein gerechtes wolstehendes Bild/ soll von des Halses Kehle ab/ den Leib hinunter / bis auf den Last-tragenden Fuß eine gerade Linie machen. [...]

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

Zu solcher grosser/ wie auch kleiner Wercke Verrichtung wird erfordert/ daß der Mahler seine Arbeit verrichte/ in einem grossen/ weiten/ und hohen Mahlzimmer/ mit einem hoch-abfallenden Nordliechte/ ohne Sonnen-schein. {Das hochfallende Liecht. Gerechten Tag auch Schatten und Reflexion. Distanz.} Alsdann alles/ was er darinnen/ an Modeln/ vor sich stehen hat/ ihm vortreflich/ starck/ mit einem grossen Vortheil nach zufolgen/ Gelegenheit gibt/ indem es ein reines Liecht und mithin regulirten Gegenschein der Reflexion-Ordnung/ verursache. Aus welchem die vollkommene Ordnung zum rundiren besteht. Diese grosse Zimmer geben den Raum/ daß die Modelle/ in gebührender distantz, nemlich in so grosser/ oder etwas grösserer/ als die Person ist/ Mahler abstehen können: { Von der Universal-Haltung] wodurch die wahre Proportion, in dem Universal, durch die Augen besser zu begreiffen/ als wann das Model gleich an unserem Gesicht stehet.

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → composition
EFFET PICTURAL → qualité de la composition
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

J’en ay trouvé d’autres [n.d.r. livres sur cette matière] qui aprés avoir dessignez à vue d’œil des Figures fort regulieres & de bon goust, d’aprés l’Antique, avoient ensuite mesuré les marbres, pour en donner les proportions, & n’y ayant pas apporté toute l’exactitude necessaire, leurs Ecrits ne répondoient pas à leurs Figures.
J’ay tâché d’éviter également ces deux defauts. Je ne vous donne rien de moy mesme, j’ay tout pris sur l’Antique, mais je n’ay rien tracé sur le papier, qu’aprés avoir marqué au compas toutes les mesures, pour faire que mes contours tombassent juste suivant mes chifres
.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion
CONCEPTS ESTHETIQUES → antique

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 6
[1. Theil des Kunst-Weges] was ein Jüngling bereits wissen müsse/ bevor er mit Nutzen in diese Lebens-Classe nach dem Modell zu zeichnen den Anfang machen könne. So muß er allbereits durch fleißiges Nachzeichnen guter Kupferstücke/ Zeichnungen/ und des runden und unbeweglichen Lebens/ ihme ein gewisses Augenmaß und eine fertige Hand erworben haben, damit mit sein Auge die grosse Proportion des vor ihm stehenden lebendigen Modells accurat und geschwinde ins kleine concipiren und abmessen/ die fertige und geschickte Hand aber/ die von dem Aug ins kleine concipirte Figur / auf dem Papier mit Linien sichtbar machen / und denen Augen der Anschauer darstellen können. […]
Wann es nun eineme Nachzeichner fehlet an einem gewissen Augenmaß : oder an einer geübten Hand : so wird selbiger auch mit dem Entwurff der Action sehr viel Zeit zubringen: und doch nichts an seinem gehörigen Ort placiren. […]

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin
SPECTATEUR → perception et regard
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 10
[ndr: was ein Jüngling bereits wissen müsse nach dem Modell zu zeichnen] Fünfftens muß er die Proportion eines wohlgemachten Menschen zum wenigsten / was angeht die Länge der Glieder / guten Unterricht haben / dann ohne Wissenschaft in derselben/ wird er auch in Nachzeichnen eines Wohlgemachten Modells Fehler begehen können/ bey der Wissenschaft aber der Proportion, auch im Nachzeichnen eines Mangelhafften Modells, vor Fehler in der Proportion sich hüten können.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion
L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

Rede bey Examinirung eines Kunst-Gemäldes, p. 26
Durch das Wort Proportion, verstehet man die wohl zusammen stimmende Maassen eines jeden wohlgemachten Cörpers/ insbesondere aber des Menschen/ und vornehmlich dieselbe Maaß welche in den Statuen der Antiquen als accuratesten Regeln der Schönheit zu finden ist. 

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

[...] Denn mein Vorhaben ist nicht von allen und jeden Proportionen der so mannigfaltigen Gestalten des Menschen zu schreiben, weil es theils allhier zu weitläufftig und fast den meisten verdrießlich fallen würde ; theils aber auch schon in vielen Büchern zu finden, am volkommensten aber in dem herrlichen Proportions-Werck des berühmten Albrecht Dürrers, [...]. Deswegen kann man sich an dieser einzigen genügen [...], bey so vielfältigen und unterschiedlichen Proportionen, die füglichste ist, und auch in den meisten sich ereigneten Fällen am besten wird können gebrauchet werden. [...] Die Austheilung am Menschen geschiehet nach der Maaß des Gesichts [...]. In Summa, es wird doch das Aug dadurch rechtschaffen versichert, wie lang jedweder Theil seyn muß, und daß verkürtzte Theile niemalen in solcher Länge seyn können.
Bißhierher von der Theorie, nun folget die Practic.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion
CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin