EBENMAß (n. n.)
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VIII. Von der Ebenmaß und Stellung der Bilder, p.140-141
Der Mahler muß den Cirkel in den Augen haben/ und alle Risse in gleichrichtigem Ebenmaß mit // [141] kühner Feder oder Pinsel zuvollführen wissen. Von der Proportion der Glieder menschlichen Leibes hat niemand besser geschrieben/als der kunstberühmte Albrecht Dürer/ […]. Dieses kann/ sondern natürliche Neigung/ so wenig zu Wercke gebracht werden; so wenig die Poeterey ohne sondere Fähigkeit auszuwürcken. Solches ist an der Lehrlustigen Jugend leichtlich abzumercken.
Der Mensch ist 8.Haubter lang/ sein Angesicht ist drey Nasen lang/ sein Fuß ist 1/6 von seiner Länge/ sein Nabel ist der Miterlpunct/ die Frauen Glieder sind ronder/ als deß Mannes Glieder. Die Kinder haben größere Köpfe als ihre Proportion erfordert/ und sind in 3. Jahren so lang/ als sie werden sollen. C. von Mander in seinem Schilerbuch. f.5.
Dieses Ebenmaß muß aus dem Grund der Perpectiv erlernet worden/ sonder welchen, kein Mahler zu verlangter Vollkommenheit gelangen wird.
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Wir wollen dieses Orts nicht gedencken von der sinnreichen Erfindungen/noch von den Farben/Liecht und Schatten/noch von der schönen Ordnung/noch von der Bewegung des Gemüthes/welches alles der verständige Mahler/meisterlich zu Werck zu bringen/wissen soll: sondern allein handeln von der kunstständigen Stellung/dem Ebenmaß und den gehörigen Umbriß eines Bildes/welches gleichsam das a/b/c kan genennet werden/und wann man solcher Buchstaben versichert ist/muss man alsdann die Sylaben und Wörter zusammen sezen lernen; wie hier/wenn man die Augen/Nasen/Ohren/Mund zeichnen kan/ist alsdann leicht ein wolgebildtes Angesicht und nachgehends von den Armen/Händen und Füssen/einen gantzen Leib aufzureissen und zu entwerffen; massen solches alles die beliebte Ubung erfreulichst lehren wird.
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Belangend nun die Ebenmaß oder Symmetriam des Menschlichen Cörpers/ ist nicht ohne Verwunderung zu betrachten daß […]
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Wie nun die richtige Ebenmaß der edelgemeldeten Mahlerey mit den Augen redet/und eine Sprache ist/welche jedermann verstehen will/der nicht blind ist; als ist so viel schwerer die allgemeine Beliebung zu erlangen/und ist auch selten ein Künstler zu finden/welcher in allen Stücken gleich glückselig gearbeitet/und so wol in Landschaften/ Bildern/ Thieren/ Contrafaien/ Gebäuen/ kleiner und grosser Arbeit eine endliche Vollkommenheit sollte erwiesen haben; dergestalt/ daß auch die Meister der Kunst/vielmals aus Ehrfurcht und Neid/sich so wenig/als die Unverständigen in solchen Sachen/eines einstimmigen Urtheils vergleichen können.