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Quotation
{In welchen Studen jeder von den Alten oder antichen bäst qualificirt gewesen.} Es ist dieses bey unserer Kunst gewöhnlich/ auch so wol an den antichen/ als modernen/ zu ersehen/ daß der eine in einem/ der andere in etwas anders/ die wenigsten in allem/ excelliret und Meister gewesen. {Die Griechen.} Dann Apollodorus legte sonderlich der Schönheit zu. Zeuxis machte zu große Köpfe/ ware aber ein künstlicher Obst-Mahler. Eumarus gewöhnte sich/ alles nach dem Leben nachzubilden. Protogenes konte erstlich nur Schiffe mahlen. Apelles war in allem zierlich. Parrhasius ware gut in seinen Umrißen; Daemon, reich von invention; Timanthes verständig in allen seinen Werken/ auch immer verborgenen Sinns und Meinung; Pamphilus, gelehrt; Nicomachus, geschwind; Athenion, tieffsinnig; Nicophanes, sauber und nett; Amulius schön mit Farben; Pausias, munter in Bildung der Kinder und Blumen; Asclepidorius gut in dem messen und in den proportionen; Amphion, von Anordnung, Serapio, vernünftig in großen; Pireikus, in kleinen Sachen; Antiphilus in klein- und großen ; Dyonisius, konte nur Menschen mahlen; Euphranor, alles; Nicias, Thiere/ besonderlich Hunde. Nicophanes, konte wol nach-copiren/ und war in seinen Werken sauber; Mechophanes zu rauh in den Farben; Nealces, gut im ausbilden; Aristides, in affecte ; Clesides, nach dem Leben ; Ludius, in Landschaften.
AMPHYON
AMULIUS
ANTHIPHILUS
APELLES
APOLLODORUS
ARISTIDES
ASCLEPIODOROS
ATHENION
DEMON
DIONISIUS
EUMAROS
EUPHRANOR
KTESIKLES
LUDIUS
MECHOPANES
NEALKES
NICIAS
NICOMACHOS
NICOPHANES
PAMPHILUS
PARRHASIUS (Parrhasios)
PAUSIAS
PEIRAIKOS
PROTOGENES
SERAPION
TIMANTHES
ZEUXIS
Conceptual field(s)
Quotation
So wird nun der/ so in dieser Wissenschaft andere übertrifft/ billig für den grösten Meister gehalten: gleichwie der nur für einen mittelmäßigen Künstler passirt wird/ der diese erzehlte Affecten nur etlicher maßen wahrnimmet. Die aber/ so gar nichts hierinn thun können/ sind nur für Sudler zu halten: wie sehr sie auch ihnen selbst/ mit Kunst-Einbildung/ schmeichlen mögen.
Conceptual field(s)
Quotation
{Ist zweyerley/ entweder aus der Practica, oder nach den Regeln}. Dann die Zeichenkunst wird nunmehr fast in zweyerley Manier geübet/ und erscheinet deswegen in der observation sehr ungleich. {und gehet/entweder aus der Practica,} Etliche haben im gebrauch/ nur blind hin all’ aventure, ohne Regeln/ ihrem ungegründten Wahn und den Mutmaßungen der Augen/ in allen natürlichen Dingen/ (da doch solches Augengemerk dem Selbstbetrug sehr ergeben ist) nachzufolgen/ die nachmals keine ration noch demonstration des Effects/ wann das Werk verfärtigt ist/ davon zu geben wissen: und dieses wird genannt/ aus der Practica arbeiten. Hingegen werden gefunden/ die die andere Manier in Obacht nehmen/ wann sie nämlich alles/ vermittels der wahren Regeln/ mit beyfügung der Erkäntnis und Ursache des Effects solcher Arbeit/ hervor bringen. Diese Art und Weise/ heißet/ nach dem Perspectiv und deren Regeln verfahren.
{Die erste/ ist unsicher.} Ob nun wol diese beede Manieren im schwang gehen/ so ist doch die erste Art (wiewol sehr viele/ auch von den berühmtesten Künstlern/ gefunden werden/ die derselben sich bedienen/) nur ein blindes Wesen voll Ungewißheit/ deren man sich nicht untergeben soll. {Ohne Regeln/ kan nichts wichtiges vollbracht werden.} Es ist und bleibet auch eine lautere Unmöglichkeit/ daß einig wichtiges Werk/ ohne Vorwissen oder Beobachtung der wahren Regeln/ zu vollbringen sey: wie solte man dann/ ohne diesen Behuf/ in der Zeichenkunst ein vollkommener Meister können genennet werden? Also haben wir/ wie sonst in allem/ also auch in diesem/ an die unfehlbare sichere Regeln/ auser denen alles unrichtig bleibet/ uns zuhalten.