KLEIDUNG (n. f.)

APPAREL (eng.) · DRESS (eng.) · KLEDING (nld.) · VESTIMENTO (ita.) · VÊTEMENT (fra.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
DRAPERIE (fra.) · KLEDING (nld.) · VÊTEMENT (fra.)
TERM USED IN EARLY TRANSLATIONS
HABITUS (lat.) · VESTIS (lat.)
REINEKE, Anika, RÔHL, Anne, KAPUSTKA, Mateusz et WEDDIGEN, Tristan, Textile Terms: A Glossary, Berlin, Gebr. Mann Verlag, 2017.

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Quotation

{Wie der nackete Leib zu bekleiden?} Der nackete Mensch mus also bekleidet werden/ daß man die Farbe der Kleidung von Haut und Fleisch merklich unterscheiden könne.
Die Kleidungen/ sollen zwar sichtig und zierlich seyn/ doch also/ daß deren große Falten nicht überquär den Leib oder Arm durchschneiden: dann hieraus würde große Unordnung/ wegen der damit bedeckten Glieder/ entstehen. Demnach sollen die Falten jederzeit mit Bescheidenheit natürlich geleitet werden/ daß man die Gliedmaßen darunter sichtbar und erkantlich/ mit gemäßer Proportion, warnehmen möge. {den müßen die Kleider nicht verfinstern.} Es ist auch wol zu merken/ daß/ bey den nackenden Leibern/ die Gewänder/ so gelblicht/ rötlich/ Veilfarb/ und von Purpur/ mit finsterem oder grünlichem Grund/ auch blau und gelbe/ nicht übel stehen: wann man sie nur etwas dunkler hält/ als gemeldte Fleischfarbe/ und die jenige Bilder/ so näher unter das Gesicht kommen/ sichtiger und klärer von Farben sind/ als die andere.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

ES ist auch ein sonderbares Stuck der Mahlerey-Wissenschaft/ daß man die Gewänder und Kleidungen der Bilder wol verstehe worinn ihrer viele/ die sonst in andern Stücken gute Experienz gehabt/ sich schwach befunden/ und dem Ruhm ihrer Arbeit damit schädlich gewesen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

Rede bey Examinirung eines Kunst-Gemäldes, p. 29
 […] in Abbildung einer Historie/ die Kleidung/ Geräthe und Gebährden ja alle Gebräuche der Nation deren Historien man abbildet/ genau folgen/ und in acht nehmen müsse […]. 

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → composition
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis
GENRES PICTURAUX → peinture d’histoire

Quotation

Der dritte Discours von der Mahlerey. Das IV. Capitel. Was bey Landschafften und bey Contrefaits besonders zu beobachten, p. 70 
CONTREFAITS müssen solchergestalt gemahlet werden/ daß das Gesichte und die Hände das Hauptwerck machen. Nach diesem muß an die Kleidung Fleiß gewendet werden/ doch so/ daß sie von Betrachtung des Gesichts nicht abziehen. Was sonsten noch von Lüfften/ Baümen/ Gemächern/ und dergleichen dabey gemahlet wird/ muß nur ganz schlecht ausgemachet seyn/ und durchgehends dunckel gehalten werden. Die Kleidung sind am besten nach einer alt Römischen Art/ oder nur nach
caprice, damit sie mit der Zeit nicht verdrießlich werden/ aber bey den Manns-Personen muß man die Paruquen behalten/ und dem Frauen-Zimmer Haar-Aufsätze zur Kopff Zierde geben. Die Stellung der Personen muß also seyn/ daß sie zwar ruhen und keine Action, doch auch etwas lebhafftes an sich haben/ als ob sie sich sonderlich wohin kehreten etwas anzusehen und dergleichen/ damit der Leib und das Gesichte samt den Armen nicht leichtlich allzusammen gerade vor sich austehen. Es finden sich Contrefaits die den jenigen allezeit anzuschauen scheinen/ der sie betrachtet. Dieses geschiehet wenn die abgemahlte Person den Mahler selbst unter dem Schildern allezeit angesehen hat.

Conceptual field(s)

GENRES PICTURAUX → portrait

Quotation

Das 3. Capitel. Von Farben.
Der nackende Mensch muß also bekleidet werden, daß man die Farben der Kleidung von Haut und Fleisch mercklich unterscheiden könne. Die Kleidungen sollen zwar sichtbarer und zierlich seyn, doch also, daß deren grosse Falten nicht über quer den Leib oder die Arme durchschneiden, denn hieraus würde grosse Unordnung wegen der damit bedeckten Glieder entstehen: Demnach sollen die Falten jederzeit mit Bescheidenheit natürlich geleitet werden, daß man die Gliedmassen darunter sichtbar und erkenntlich mit gewisser Eintheilung wahrnehmen möge. 
Es ist auch wohl zu mercken, daß bey den nackenden Leibern die Gewänder, so gelblicht, röthlicht, vielfarbicht, und von Purpur mit finstern oder grünen Grund auf blau und gelb nicht übel stehen; Wenn man sie nur etwas dunckeler hält, als gemeldete Fleisch-Farbe, und diejenigen Bilder so näher unter das Gesichte kommen, sichtbahrer und klärer von Farben sind als die andern. 

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis