VESTIS (n. m.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
DRAPERIE (fra.)DRAPERIE
{IX. Convenance des Membres avec les Draperies.}
*Que chaque Membre soit fait pour sa Teste qu’il s’accorde avec elle, & que tous ensemble ne composent qu’un Corps avec les Draperies qui luy sont propres & convenables ;
GEWAND
{Die Gewänder sind nach dem Geschlecht/ Stand und Stellung der Personen/ auch nach den Lands-Arten/ unterscheiden.}
Es ist/ in den Gewändern/ zuvörderst der Unterschied zu beobachten: weil deren Form/ Farben und Falten/ nach Alter/ Stand und Stellung der Personen/ nach dem Männ- und Weiblichen Geschlecht/auch nach alt- und neuem Lands-Gebrauch und al modo, ganz ungleich sind.
{Vom Obergewand/ und Rundung der Falten} [...]
{Die Glieder müßen/ unter dem Gewand/ hervorscheinen. Die Falten/ müßen nicht überhäuft seyn} [...]
{Linde und grobe Falten} [...]
{Mancherley Falten der Zeuge} [...]
ES ist auch ein sonderbares Stuck der Mahlerey-Wissenschaft/ daß man die Gewänder und Kleidungen der Bilder wol verstehe worinn ihrer viele/ die sonst in andern Stücken gute Experienz gehabt/ sich schwach befunden/ und dem Ruhm ihrer Arbeit damit schädlich gewesen.
Das XII Capitel.Vom Gewand- und Tücher-Mahlen, p. 82{Der antichen Statuen} Was wir bey den antichen Egyptern/ Griechen und Römern sonderlich in der Mänge ihrer vortrefflichen Statuen/ an / Gewändern finden/ ist zwar in etlichen Stucken hoch zu achten/ also daß wir ihnen nicht in allem folgen können.Weil ihre Bilder rund-um müßen gesehen werden/ liefen sie Gefahr/ daß sie/ durch eine vollkommene starke Falte auf einer Seite/ das Bild auf der andern Seite zuviel bedecken mochten/ das dann eine Unform gibet: weswegen sie meist nur an den Leib glattanligende dünne Gewänder gemacht/ solche aber sonders kunstreich und zierlich zu paß gebracht haben. Von solcher perfection sind zu sehen/ die hiebey gewidmete Flora zu {perfecteste Gewänder.} Rom al Farnese, die Cleopatra im Vatican, die Sibylla Cumana, und Tiburtina, auch die Sabina, die fliegende Gewänder in den Basse-rilieven Nymphen/ vor allen aber die Juno von Cesy, deren hohes Lob gebühret: dann die Art des Tuchs ist alda natürlich reich/ ohn einige Hinternis der Glieder. Hierzu gehöret der große Consul, in des Grafen von Arondel Garten zu Londen: und sind solche alle für gute Modellen zu halten.
Das XII Capitel.Vom Gewand- und Tücher-Mahlen, p. 83
{Die Falten/ müßen kein sonderbares Glied oder Liecht verdecken oder verschatten.} Die Tücher oder Gewänder/ mit welchen die Bilder bekleidet/ sollen ihre Falten dergestalt bekommen./ daß solche nicht über die meist-bescheinte Glieder geführt werden/ und daselbst große finstere Schatten/ und in den Schatten liechte Falten/ verursachen. Es muß auch der Falten Form die Gliedmaßen dergestalt umschliessen und bekleiden/ daß sie solche nicht über quär durchschneiden/ noch größere Schatten oder Vertieffung causiren/ als das höchste Theil des bekleidten Bildes selbst machet […]
Man mus nicht zuwenig oder zuviel falten. […]
Etliche Regeln. […] {Fernere Regeln} […].
KLEIDUNG
{Wie der nackete Leib zu bekleiden?} Der nackete Mensch mus also bekleidet werden/ daß man die Farbe der Kleidung von Haut und Fleisch merklich unterscheiden könne.
Die Kleidungen/ sollen zwar sichtig und zierlich seyn/ doch also/ daß deren große Falten nicht überquär den Leib oder Arm durchschneiden: dann hieraus würde große Unordnung/ wegen der damit bedeckten Glieder/ entstehen. Demnach sollen die Falten jederzeit mit Bescheidenheit natürlich geleitet werden/ daß man die Gliedmaßen darunter sichtbar und erkantlich/ mit gemäßer Proportion, warnehmen möge. {den müßen die Kleider nicht verfinstern.} Es ist auch wol zu merken/ daß/ bey den nackenden Leibern/ die Gewänder/ so gelblicht/ rötlich/ Veilfarb/ und von Purpur/ mit finsterem oder grünlichem Grund/ auch blau und gelbe/ nicht übel stehen: wann man sie nur etwas dunkler hält/ als gemeldte Fleischfarbe/ und die jenige Bilder/ so näher unter das Gesicht kommen/ sichtiger und klärer von Farben sind/ als die andere.