TAG (n. m.)
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Rede bey Stellung des Modells, p. 15
Ferner/ so wird es sich allezeit im Leben finden/ daß in dem gantzen Modell nur ein Tag ist/ der da hersche über alle andere Tage/ und ob zwar in einem jedern Glied ein Licht ist/ welches über die andere Lichter desselben Gliedes praedominiret/ so seynd sie doc halle dem höchsten Lichte der Figure unterworffen/ und eben dieses ist auch vom Schatten zu verstehen. Letzlich/ so hüte man sich/ daß man nicht in phantastische Manieren des Ausarbeitens falle / zum Exempel : Es finden sich etliche/ welche an stat des gantzen Lichts der Figur/ nur den Grund des Papieres lassen/ und hin und wieder einen weissen hellen Blick setzen/ als ob das Fleisch eines lebenden Menschen ein hellgläntzendes Metall wäre. Andere arbeiten den Tag so mühsam oder geblasen aus/ daß die Zeichnung ihres nacktes eher einem ausgestopffetem Woll-Sack/ als einem activen Menschen ähnlich sieht.
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Rede bey Examinirung eines Kunst-Gemäldes, p. 33
Da ich von diesem Theil der Kunst / nehmlich der Colorit einen besonderen Discours zu halten mit […] mir vorgenommen habe ; Indessen melde [ndr.: ich] nur sagen das Vornehmste/nemlich daß die Haupt-Person [Christus] durch einen grossen Tag erleuchtet/ die anderen aber nur mit einem streiffenden Licht beschienen werden/ […] daß allezeit in den Theilen des Gesichtes/ eine dunckele Farbe einer lichten und dann eine lichte einer dunckelen Farbe zum Grunde dienen müssen ;
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Der dritte Discours von der Mahlerey. Das IV. Capitel. Was bey Landschafften und bey Contrefaits besonders zu beobachten, p. 69
Bey den Landschafften ist darauf zu sehen. I. Daß die Lufft und die Colorirung der Landschafft : Item die Tages-zeit und der Schatten wohl mit einander überein kommen. Also wann einer in einem Gemählde/ so den Morgen oder Abend vorstellet/ kurtze Schatten machete/ wäre es ein Fehler/ und wann die Farben bey einer heissen heitern Sonnen-Luft aufs annehmlichste getrieben werden/ ist es auch nicht zu loben.