ABRISS (n. m.)
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DESIGNATIO (lat.)FILTERS
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{Schizzi, gemeine Abriße.} Also sind des Zeichnens unterschiedliche Arten. Die jenige/ so die Figur nur geringlich mit der Feder/ Kohle oder Kreide in etwas entwerfen/ werden Schizzi oder Abriße benamet. Diese erste Erfindung/ bildet den Concept und die Idea des Verstandes/ und machet/ nur mit einem groben Entwurf/ die Form und Eintheilung des künftigen Gemäldes. {Die mus der Verständ beurtheilen.} Aus solchem schlechten Entwurf/ ersihet der Künstler die Fehler/ so er zu vermeiden hat/ ergrößert zum Theil die kleine Figuren/ und stümmelt die großen/ nach dem Ebenmaß der Vernunft/ damit alles in eine rechte proportion komme. Dann diese Correctur oder Verbässerung/ welche nachfolglich geschehen soll/ mus zuvor in dem Verstand/ durch Uberleg- und Erwägung der Fehler/ ausgekocht und erzogen werden. Er mus urtheilen/ ob dieses oder jenes vernünftig oder witzig gezeichnet und gestellet seye? ob etwas zu verbässern und zu ändern/ auch wie solche Verbässerung anzugreiffen und zuwegen zu bringen sey? Aus diesem langen discurriren und nachsinnen des Verstandes/ wird nach und nach die Erfahrenheit und Gewonheit reiff und zeitig.
Conceptual field(s)
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Das 4. Capitel. Was Fresco mahlen sey/ und wie mit solchem umzugehen.
Wer eine vornehme Historia in Fresco mahlen will, der durchsinne und bedencke die Historia wohl, darnach mache er seine Zeichnung auf Papier, wenn ihm nun solcher Abriß beliebig, so mache er die Bilder der vorhabenden Figur auf eine ganze Tafel von Erde oder Wachs (auch bekleidet nach Nothdurfft mit fein genetzter Leinwand oder dünnen Zeug) ein oder zwey Spannen hoch. Wenn also das Muster vollbracht ist, so setze er dasselbe so hoch und weit von sich wie es sein Horizont-Licht und Distanz erfordert, und die Ordnung der Historia mit sich bringet: alsdenn wird sich erzeigen der Figuren Proportion, Licht und Schatten, halbe und beyde Theile völlig nach der Natur, Schlag und Gebrauch. Nach solchen nimmt der Mahler ein darzu zusammen gepaptes Pappier, der rechten Grösse, wie er vorhabens ist das ganze Werck zu machen, zeichnet darauf mit etwas Behülff der führnehmsten Theile des Lebens die ganze Historia wohl ausgeführet. Wann dieses fertig, so schneidet man ein Stücke ab, just soviel als man selbigen Tag zu verrichten ihm vorgenommen hat, und leget solches auf den Platz des angeworffenen nassen Kalcks, und fähret denn mit einer spitzigen Pfriemen oder Eisen sauber über den Umriß des Pappiers. Wenn solches geschehen, so findet der Mahler darunter den Umriß seines Fürnehmens durchzogen, weil der frische Kalck gehorsam is, und hierauf wird mit Farben nach dem Riß gemahlet : des andern Tages wird wieder ein Stück von obgedachtem gepaptem Pappier abgeschnitten, und damit, wie gemeldet, verfahren, und also alle tage fortgesetzet, bis das Werck vollbracht ist.
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Das 10. Capitel. Vom Historien-Mahlen.
Dem Mahler kommt zu, daß er die vorgenommene Historie vielmahl durchlese, und zwar in unterschiedlichen Autoren und Geschicht-Schreibern: Weil immer einer mehr als der andere davon schreibet, und solches dienet zur Vermehrung der Gedancken, wo er nur das beste von dem, was er gelesen, seinen Gedächntis eindrücket, alsdenn mag er alles nach seiner Einbildung mit geistreicher Ordnung und Annehmlichkeit durch etliche Abrisse auf Pappier entwerffen, und daraus ein so groß Pappier machen, als das Stücke seyn soll.