AFFECTUS (n. m.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
AFFECTION (fra.)AFFECTION
{XXIX. Des Passions.}
D'exprimer outre tout cela les Mouvemens des esprits & les Affections qui ont leur siege dans le cœur ; en un mot, de faire avec un peu de couleurs que l'ame nous soit visible,* c'est où consiste la plus grande difficulté […]
AFFEKT
{Im messen Maß zu halten} Ich erinnere aber nochmals/ daß das zuviele / und kleine Abmessen mehr schädlich als nutzlich seye: […] Man soll und mus dißfalls/ auch in vorstellung der fürnemsten Bilder einer Historie/ zuweilen vergrößern/ auch im ausdrucken/ ausdehnen / strecken/ biegen/ umkehren/ einziehen/ verkürzen und einbucken/ viel Veränderung machen/ und zu besserer Erzeigung der Affecten/ mehren und mindern. Zur bässerer und klärerer Unterweisung/ist allhier in beygefügtem Abdruck […]
Das V Capitel.Von Des Menschlichen Leibes Maß und Proportion, p. 68{Die Affecten oder Gemütsregungen/ sind in der Bild-Mahlerey zu beobachten:} DEr kunstreiche Mahler/ soll nicht allein wol verstehen/ die vier Complexionen oder {Die Affecten oder Gemütsregungen/ sind in der Bild-Mahlerey zu beobachten:} Natur-Arten des Menschen/ als Sanguineo, Cholerico, Phlegmatico und Melancholico, sondern auch/ wie und warum sich die unter einander vermischen. Die Wirkungen derselben/ werden ingemein die Affecten oder Gemüts-regungen genennet: weil sie/ wie die leibliche {weil sie Gestalt und Farbe ändern.} Zufälle dem Leib/ das Gemüt afficiren und bewegen. {weil sie Gestalt und Farbe ändern.} Diese Wissenschaft/ ist in unserer Kunst nicht zu verunachtsamen: sintemal dieselbe nicht geringe Veränderungen des Angesichts und der Gestalt des Menschen/ auch der Farbe/ verursachen.
Das IX Capitel.Von Den Affecten oder Gemüts-regungen, p. 77
{Angenehme Affecten/ Freude/ Hoffnung/ Liebe: Wirkung derselben im Angesicht}. Durch diese/ wird die natürliche Wärme/ samt den Geistern/ entweder langsam und allgemach/ oder aber schnell und geschwind/ zu Niessung der gegenwärtigen oder künftigen/ verlangten Dinge/ in den ganzen Leib ausgespreitet. Dann hierbey thut das Herz sich auf/ dem jenigen/ was es begehrt/ zu begegnen und es zu umfahen. Das ganze Angesicht wird erhöhet/ mit einer schönen Rosenfarbe. […]
{Gestalt des Angesichts/ in Freud-Bewegung.} […]
{Correspondenz des Herzens mit den Sinnen/ und Geburt der Affecten}. Dann das Herz/ welches mit den Correspondenz des Herzens mit den Sinnen/ und Geburt der Affecten. Sinnen in genauer Correspondenz stehet/ wann diese ihm die Gegenwart des verlangten Dinges/ ansagen/ sendet die dadurch aufgeregte Wärme in das Angesicht/ als den Sitz der Sinnen/ und verursacht damit eine Röte. Dann solche Gegenwart/ wird erstlich durch die Augen ersehen/ durch die Ohren vernommen/ mit Händen betastet/ und durch andere äuserliche Sinnen ergriffen/ und tritt zugleich durch diese Pforten in den innerlichen Sinn und Verstand: welcher es also fort dem Herzen ansaget. Dieses alles geschihet in einem Augenblick/ und ist hieraus die Geschwindigkeit der Lebens-geister mit Verwunderung zu beobachten.
Das IX Capitel.Von Den Affecten oder Gemüts-regungen, p. 77Auf solche weise/ wird die Physiognomia durch die Affecten/ verändert/ die Gemütsregung/aber durch äuserliche Objecten oder Gegenstände verursachet. Der Verstand beurtheilet/ was die Sinnen ergriffen/ und durch die Einbildungs-Kraft ihme zugesendet/ ob es gut oder böse sey: daraus dann Freude oder Verdruß entstehet. Daher wird nicht bald ein vernünftiger Mensch lachen/ es sey dann/ daß eine That oder Gespräch/ so ihm darzu Ursach gibt/ vorher gehe. Nachdem die Einbildungs-Kraft eine Form oder Gestalt des Dings/ so etwan erfreuen kan/ empfangen und gefasset hat/ bewegt und treibt sie das Herz: welches in dieser Bewegung sich gleichsam aufthut/ den erfreuten Gegensatz zu umfahen. Unterdessen wird/ durch diese Eröffnung des Herzens/ die natürliche Wärme/ samt den Geistern und dem Geblüte/ haufen-weis in den ganzen Leib ausgebreitet. Weil nun der meiste Theil dieser Wärme/ Geister und Geblüts/ Gestalt des Angesichts/ in Freudbewegung wie erwehnet/ zu dem Angesicht aufsteiget/ blehet sich dasselbe gleichsam auf und wird erweitert: die Stirn/ wird heiter/ glatt und frech; die Augen schimmern/ und werden hell; die Backen erröten/ als wann sie mit Zinober gefärbet wären; die Leffzen ziehen sich ein/ werden gleich und eben. Bey etlichen/ bekommen die Wangen oder Backen zwey kleine Grüblein: das geschihet/ wegen Zusammenziehung des Fleisches oder der Meuse an selbigem Orte. Und dieses alles/ ist wol zu beobachten.
Das IX Capitel.Von Den Affecten oder Gemüts-regungen, p. 77
Verdrüssliche Affecten: der Zorn; dessen Wirkung in der äuserlichen Gestalt; die Traurigkeit […] Wirkung der Furcht […] Wirkung der Schamhaftigkeit/und Angst. […]
Neun andere Gemütsregungen […]
Zu diesen Sechs Gemütsregungen/ werden alle andere referirt und gezogen: als der Haß und die Zweytracht/ zum Zorn; die Leichtsinnigkeit und Ruhmsucht/ zur Freude; der Schrecken und die Kleinmütigkeit/ zur Furcht; die Mißgunst/ Leid und Verzweiflung/ zur Traurigkeit. Und hieraus erhellet genugsam/ wie vielfältig die Affecten/ des Menschen Gestalt/ Angesichter/ Gebärden und Farbe/ verändern können.
{Das Angesicht/ist dies Herzens Uhrzeiger: } Maßen das Angesichtgleichsam der Zeiger ist/ an dem Uhrwerk des Herzens/ und die Stirn dessen Bewegungen anzusagen pfleget. {macht die Menschen und Nationen vor einander unterscheiden und erkennen} Ja so gar ist das Angesicht gleichsam eine Figur des innerlichen Menschen/ daß man daraus einen alten Mann von einem jungen/ ein Weib von einem Mann/ einen Mäßigen von einem Unmäßigen/ einen Gesunden von einem Kranken; auch die Nationen/ einen Mohren von einem Indianer/ einen Franzosen von einem Spanier/ einen Teutschen von einem Italiäner/ endlich auch einen Lebendigen von einem Todten/ leichtlich unterscheiden kan. Und dieses geschihet eben darum/ weil man/ aus dem Angesicht/ das Gemüte und die Sitten des Menschen/ auch oftmals/ was im tiefsten seines Herzens verborgen liget/ errahten kann
Das IX Capitel.Von Den Affecten oder Gemüts-regungen, p. 78So wird nun der/ so in dieser Wissenschaft andere übertrifft/ billig für den grösten Meister gehalten: gleichwie der nur für einen mittelmäßigen Künstler passirt wird/ der diese erzehlte Affecten nur etlicher maßen wahrnimmet. Die aber/ so gar nichts hierinn thun können/ sind nur für Sudler zu halten: wie sehr sie auch ihnen selbst/ mit Kunst-Einbildung/ schmeichlen mögen.
Das IX Capitel.Von Den Affecten oder Gemüts-regungen, p. 78
{Diese Wissenschaft [ndr: der Affecten] macht einen fürtrefflichen Mahler} Die Mahler-Kunst/ hat auch dißfalls eine Verwandschaft mit der Red- und Dicht-Kunst: weil/ nach der Aussage Tulii auch ihnen/ wie den Oratoren und Poeten obliget/ zugleich zu unterweisen/ zu belüstigen und zu bewegen. Ihr Pflicht bringet mit sich/ (sagt er) daß sie uns sollen unterweisen/ ihre Schuldigkeit ist/ zu Vermehrung ihrer Ehre/ daß sie uns sollen belüstigen; die Notturft ihres Beruffs erfordert/ daß sie unsere Herzen bewegen sollen. Je fürtrefflicher und höher aber eine Kunst oder ein Ding ist/ je tauglicher ist sie/ uns zu bewegen.
Gute Beyfügungen/ zieren diese Gemälde/ wie auch allerhand Stellungen der Bilder. Zur perfection derselben sind auch behülflich/ gute Beyfügungen/und der Materie anständige fremde Ersinnungen/wolstehende Bilder/ schickliche Stellungen und Affecten/ welche alle das Gemälde reichlich hervorbringen. Nicht minder zieren dasselbe/ theils vorsich halbe in Profil, theils hintersich stehende/ sitzende/ ligende und kniehende/ halb- oder ganz gekleidte/ und unter einander gemengte Bilder.
Das X. Capitel. Vom Historien-Mahlen, p. 80GEMÜTSREGUNG
Verdrüssliche Affecten: der Zorn; dessen Wirkung in der äuserlichen Gestalt; die Traurigkeit […] Wirkung der Furcht […] Wirkung der Schamhaftigkeit/und Angst. […]
Neun andere Gemütsregungen […]
Zu diesen Sechs Gemütsregungen/ werden alle andere referirt und gezogen: als der Haß und die Zweytracht/ zum Zorn; die Leichtsinnigkeit und Ruhmsucht/ zur Freude; der Schrecken und die Kleinmütigkeit/ zur Furcht; die Mißgunst/ Leid und Verzweiflung/ zur Traurigkeit. Und hieraus erhellet genugsam/ wie vielfältig die Affecten/ des Menschen Gestalt/ Angesichter/ Gebärden und Farbe/ verändern können.
HARTSTOCHT
Soo gaet het dan vast en wy houden ’t daer voor, dat een fijn en bequaem Konstenaer boven alle dinghen nae een natuyr-kondighe ervaerenheyd behoort te trachten: Niet dat wy hem erghens in een kluyse soecken op te sluyten, om aldaer sijnen kop met verscheyden Geometrische proef-stucken te breken; veel min dat hy ’t ghevoelen van soo veele teghenstrijdighe ghesintheden der naturelicker Philosophen in sijne eenigheyd besighlick soude siften, om daer uyt den rechten aerd van allerley harts-tocht ende beweginghen volmaecktelick te verstaen: Dit en is de meyninghe niet: Want wy het ghenoegh achten dat hy door deen daghelicksche opmerckinghe uytvinde hoe de menighvuldighe gheneghenheden ende beroerten onses ghemoeds ’t gebaer onses aenghesichts dus of soo veranderen ende ontstellen. Elcke beroerte onses ghemoeds, seght Cicero {Lib. III de Oratore}, ontfanght een seker ghelaet van de nature, ’t welck men voor ’t bysondere ende eyghene ghelaet der selvigher beroerte houden magh.
Het Derde Boeck, Capittel I.9, p.220-221PASSION
{XXIX. Des Passions.}
D'exprimer outre tout cela les Mouvemens des esprits & les Affections qui ont leur siege dans le cœur ; en un mot, de faire avec un peu de couleurs que l'ame nous soit visible,* c'est où consiste la plus grande difficulté […]