GEMÜTSREGUNG (n. f.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
MOUVEMENT DE L'ESPRIT (fra.)TERM USED IN EARLY TRANSLATIONS
AFFECTUS (lat.)FILTERS
LINKED QUOTATIONS
Quotation
{Die Affecten oder Gemütsregungen/ sind in der Bild-Mahlerey zu beobachten:} DEr kunstreiche Mahler/ soll nicht allein wol verstehen/ die vier Complexionen oder {Die Affecten oder Gemütsregungen/ sind in der Bild-Mahlerey zu beobachten:} Natur-Arten des Menschen/ als Sanguineo, Cholerico, Phlegmatico und Melancholico, sondern auch/ wie und warum sich die unter einander vermischen. Die Wirkungen derselben/ werden ingemein die Affecten oder Gemüts-regungen genennet: weil sie/ wie die leibliche {weil sie Gestalt und Farbe ändern.} Zufälle dem Leib/ das Gemüt afficiren und bewegen. {weil sie Gestalt und Farbe ändern.} Diese Wissenschaft/ ist in unserer Kunst nicht zu verunachtsamen: sintemal dieselbe nicht geringe Veränderungen des Angesichts und der Gestalt des Menschen/ auch der Farbe/ verursachen.
Conceptual field(s)
Quotation
Verdrüssliche Affecten: der Zorn; dessen Wirkung in der äuserlichen Gestalt; die Traurigkeit […] Wirkung der Furcht […] Wirkung der Schamhaftigkeit/und Angst. […]
Neun andere Gemütsregungen […]
Zu diesen Sechs Gemütsregungen/ werden alle andere referirt und gezogen: als der Haß und die Zweytracht/ zum Zorn; die Leichtsinnigkeit und Ruhmsucht/ zur Freude; der Schrecken und die Kleinmütigkeit/ zur Furcht; die Mißgunst/ Leid und Verzweiflung/ zur Traurigkeit. Und hieraus erhellet genugsam/ wie vielfältig die Affecten/ des Menschen Gestalt/ Angesichter/ Gebärden und Farbe/ verändern können.
Conceptual field(s)
Quotation
{Das Angesicht/ist dies Herzens Uhrzeiger: } Maßen das Angesichtgleichsam der Zeiger ist/ an dem Uhrwerk des Herzens/ und die Stirn dessen Bewegungen anzusagen pfleget. {macht die Menschen und Nationen vor einander unterscheiden und erkennen} Ja so gar ist das Angesicht gleichsam eine Figur des innerlichen Menschen/ daß man daraus einen alten Mann von einem jungen/ ein Weib von einem Mann/ einen Mäßigen von einem Unmäßigen/ einen Gesunden von einem Kranken; auch die Nationen/ einen Mohren von einem Indianer/ einen Franzosen von einem Spanier/ einen Teutschen von einem Italiäner/ endlich auch einen Lebendigen von einem Todten/ leichtlich unterscheiden kan. Und dieses geschihet eben darum/ weil man/ aus dem Angesicht/ das Gemüte und die Sitten des Menschen/ auch oftmals/ was im tiefsten seines Herzens verborgen liget/ errahten kann