ÖL (n. n.)
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{Mahlerey mit Oelfarben:} Nach diesem ist/ die Weise mit Oel zu mahlen/ ersonnen worden/ welche vorermeldte meist alle in Bann gethan/ wie überflüssig jeziger Zeit zu sehen ist.
{Deren erste Erfindere/ Jan und Hubert von Eych/ in Flandern;}Diese herrliche Kunst ist zweifelsfrey am ersten in Flandern/ von Jan und Hubert von Eych/ sonst von Brugg genannt/ erfunden worden. […]
{Das Oel/ macht die Farben rein lind und lebhafter.} Diese Manier/ die Farben mit Oel anzumachen und zu mängen/ erwecket und belebet die Farben viel mehr/ als vorige/ und wird zu solcher wenig anders/ als Lust und Liebe/ erfordert. Das Oel benimmet den Farben alle Schwäche und unreine Härtigkeit/ und macht sie/ durch seine Linde und Durchdringlichkeit/ gegen der Feuchtigkeit/ viel beständiger/ kräftiger und subtiler: also daß die Kunstmeistere allen Bildnisen gar leicht eine rechte Lebens-Art und Aenlichkeit mittheilen können; absonderlich/ wann sie vorher alles zierlich und mit gesundem Verstand gezeichnet haben.
Es wird aber damit also verfahren. {Process diser Mahlerey} Erstlich reiben sie die Farben auf einem glatten Stein/ mängen folgends diese Farben/ als weiß/ gelb/ rötlich und wenig schwarz/ unter einander/ doch also/ daß keine vorschläget oder man nimt Bolus oder Kessel-braun allein.
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Das 15. Capitel. Von den nothwendigsten Stücken/ so bey den Oel-Farbenseyn müssen.
Nach dem Erfinder, dessen wir mit kurtzen gedacht, wenden wir uns zu denen Requisitis, oder nothwendigen Sachen, so zu den Oel-Farben erfordert werden, und zwar erstlich sind es die Oele, als Leinöl, Kien- oder Templinöl, Terpentin-Oel, Nuß-Oel, Spick-Oel, aus welchen denn allerley Fürnisse gekocht, oder auch mit selben bloß die Farben angerieben werden. Was das Lein-Oel anlanget, so muß dasselbe nicht frisch, sondern alt, helle, klar nicht unreines in selbigem seyn: [...]. Das Kien-oder Templin-Oel muß dagegen nicht alt sondern frisch, weis und helle seyn [...]. Das Terpentin- und Spick-Oel müssen auch nicht alt und dicke sein, sondern schön, weis, helle und durchsichtig, desgleichen soll das Nuß-Oel alle obgedachte Eigenschaften haben. Zum andern müssen die unterzumischenden Farben zu den Firnissen alle gut, und wie verdorben, auch von aller Unreinigkeit gesäubert, und wohl zubereitet seyn. [...]
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Das 21. Capitel. Von der Staffeley/ wie auf solcher gemahlet/ und die Bilder darauf befestiget werden.
Mercke hier 1. Auch, daß wenn man in Oel-Farben etwas gemahlet, und solches trocken worden, die Arbeit aber noch nicht fertig, und man noch mehr daran mahlen soll, so überfahre man dieselbe ganz dünne vermittelst eines Pinsels […] mit Lein-Oel oder einem dünnen Furnis, so kan man desto besser darauf mahlen, und die vorigen Farben nehmen die wieder darauf-kommenden Farben desto ehe und leichter an.
NB. 2. Willst deine Farben mit Fürnis anmachen so mußt du nicht pur lauter Fürniß nehmen, sonst werden die Farben allzudicke, und gelbe, sondern nimm ohngefehr 1. Theil Fürnis und 2. Theil Lein-Oel, und reibe sie damit wohl, oder reibe die Farben erstlich allein mit pur Lein-Oel, und wenn du sie brauchen willst, so thue etwas Fürniß darzu. Bey den dunckelen Farben und denen, so nicht bald trocknen, kan man einen dünnen Fürnis ohne Oel allein gebrauchen.
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Das 21. Capitel. Von der Staffeley/ wie auf solcher gemahlet/ und die Bilder darauf befestiget werden.
NB. 4. Man muß sich eines guten alten weissen Lein-Oels bey guten Gemälden befleißigen oder solches recht weis machen, […]; denn man hat solch weis rein Lein-Oel sowohl zu weissen, rothen und andern schönen Farben vonnöthen.
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Das 22. Capitel. Von den trockenen Oelen und Fürnissen, womit die Farben angemacht und werden solen/ desgleichen wie dans Lein-Oel zu läutern.
[…] Man muß aber nach unterschidlicher Art der Fürnisse auch unterschiedliche Oele gebrauchen, als das Lein-Oel, Kien- oder Templin-Oel, Nuß-Oel, Spick-Oel und äerpentin-Oel: Von diesen allen aber hat keines einiger Läuterung, weil sie schon von sich selbst klar genug, vonnöthen, als allein das Lein-Oel: […]. Und dieses ist ein sehr nöthig Stücke der Mahler-Kunst, weil die Farben, sonderlich die weise, wenn sie mit gelbem Lein-Oel temperirt werden, auch gelbe und ungestalt werden, und dannenhero das mit solchen Farben verfertigte Gemählde ein heßlich Ansehen bekommet: […]
ZAHN, Johan
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Das 24. Capitel. Von den Farben/ welche zu den Oel-Farben tauglich sind.
Es lassen sich nicht alle Farben in Oel gebrauchen, sonderlich aber die Saft-Farben, so aus Kräuter, Bluhmen, Säften oder ausländischen Höltzern zubereitet werden, als da ist das Saft-grün, gelbe Saffer-Beer, Lilien-Grün, roth und braun Bresilgen-Holtz etc. welche nur Säfte geben, und ihre Farbe allein dem Wasser mittheilen. Hier dienen aber allein die Sand und mineralischen Farben, deren Verzeichnis ich dem geneigten Leser zur besseren Nachricht hierher setzen will.
Weis: […]
Gelbe: […]
Roth: […]
Grüne […]
Blau: […]
Braun: […]
Schwarz: […]
Dieses sind also die gebräuchlichsten Farben in Oel, aus welchen man allerley Mixturen oder vermischte Farben machen kan, die ein Liebhaber der Malherey durch fleißiges Nachdencken und Vermischung einer Farben mit der andern leicht finden wird. Denn mischet man eine helle Farbe unter die dunckele, so wird die dunckele heller, und je mehr man von der hellen darzu braucht, je heller und höher wird die dunckele, wie solches bey dem Lac zu sehen. Item, bey Indig und Bleyweis, etc. So giebt auch gelbe und blau eine grüne Farbe, und je mehr ich von der gelben nehme, je heller wird die grüne. Blau und roth giebt eine violette Farbe.
Etliche Farben werden auch in Feuer gebrant als das Oggergelb […]
So man aber diese obgedachte Farben mit Lein- oder trocken Oel oder andern guten Fürnis anmachen soll, und selbe gerieben werden, so muß man genau acht haben, daß sie weder zu dicke noch zu dünne werden: Derohalben in Bereitung derselben allezeit auf die rechte Dicke, so der öftere Gebrauch lehret, zu sehen ist. […] und ist allezeit besser, daß man sie lieber etwas zu dicke als zu dünne mache, denn man kan allzeit ein wenig Lein- oder trocken Oel oder Fürnis darzu thun […]. Diese ist eine Haupt-Regel, die bey allen Oel-Farben zu mercken ist, angenommen bey den Gold- und Silber-Gründen, welche etwas dünne seyn müssen.
Hier ist noch zu mercken: 1. Daß alle Oel-Farben recht fein sollen gerieben werden, […]
2. Alle Farben, wenn sie mit den Fürnis angerieben werden, verändern ihre Farbe und bleiben dunckeler, […] derowegen kan man Bleyweis hinzu setzen, so werden sie heller, und wird diese vermischte helle Farbe mit derselben unvermischten vertiefet, und die schwachen Schatten damit gemacht.
3. Die schlechten dunckleren und geringern Farben kan man mit einem Fürnis anmachen; die helle aber […] mit dem trocken Oel oder einem andern hellen Fürnis, so werden sie nicht dunckel.
4. Alle Farben trockenen besser im Sommer an der Luft […]
5. Je älter auch das trocken Oel oder die Fürnisse sind, womit sie eingemischet werden, je eher werden sie trocken. […]
6. Wie man allerhand Sachen anlegen, vertiefen und erhöhen soll, davon gibt Gorer in seiner Reis- oder Zeichen-Kunst von Philip von Zesen verteuschet in 12. guten Unterricht, des-gleichen der Autor von der Migniatur-Kunst in 12.