VON ZESEN, Philipp ( 1619-1689 )
Quotation
Das 24. Capitel. Von den Farben/ welche zu den Oel-Farben tauglich sind.
Es lassen sich nicht alle Farben in Oel gebrauchen, sonderlich aber die Saft-Farben, so aus Kräuter, Bluhmen, Säften oder ausländischen Höltzern zubereitet werden, als da ist das Saft-grün, gelbe Saffer-Beer, Lilien-Grün, roth und braun Bresilgen-Holtz etc. welche nur Säfte geben, und ihre Farbe allein dem Wasser mittheilen. Hier dienen aber allein die Sand und mineralischen Farben, deren Verzeichnis ich dem geneigten Leser zur besseren Nachricht hierher setzen will.
Weis: […]
Gelbe: […]
Roth: […]
Grüne […]
Blau: […]
Braun: […]
Schwarz: […]
Dieses sind also die gebräuchlichsten Farben in Oel, aus welchen man allerley Mixturen oder vermischte Farben machen kan, die ein Liebhaber der Malherey durch fleißiges Nachdencken und Vermischung einer Farben mit der andern leicht finden wird. Denn mischet man eine helle Farbe unter die dunckele, so wird die dunckele heller, und je mehr man von der hellen darzu braucht, je heller und höher wird die dunckele, wie solches bey dem Lac zu sehen. Item, bey Indig und Bleyweis, etc. So giebt auch gelbe und blau eine grüne Farbe, und je mehr ich von der gelben nehme, je heller wird die grüne. Blau und roth giebt eine violette Farbe.
Etliche Farben werden auch in Feuer gebrant als das Oggergelb […]
So man aber diese obgedachte Farben mit Lein- oder trocken Oel oder andern guten Fürnis anmachen soll, und selbe gerieben werden, so muß man genau acht haben, daß sie weder zu dicke noch zu dünne werden: Derohalben in Bereitung derselben allezeit auf die rechte Dicke, so der öftere Gebrauch lehret, zu sehen ist. […] und ist allezeit besser, daß man sie lieber etwas zu dicke als zu dünne mache, denn man kan allzeit ein wenig Lein- oder trocken Oel oder Fürnis darzu thun […]. Diese ist eine Haupt-Regel, die bey allen Oel-Farben zu mercken ist, angenommen bey den Gold- und Silber-Gründen, welche etwas dünne seyn müssen.
Hier ist noch zu mercken: 1. Daß alle Oel-Farben recht fein sollen gerieben werden, […]
2. Alle Farben, wenn sie mit den Fürnis angerieben werden, verändern ihre Farbe und bleiben dunckeler, […] derowegen kan man Bleyweis hinzu setzen, so werden sie heller, und wird diese vermischte helle Farbe mit derselben unvermischten vertiefet, und die schwachen Schatten damit gemacht.
3. Die schlechten dunckleren und geringern Farben kan man mit einem Fürnis anmachen; die helle aber […] mit dem trocken Oel oder einem andern hellen Fürnis, so werden sie nicht dunckel.
4. Alle Farben trockenen besser im Sommer an der Luft […]
5. Je älter auch das trocken Oel oder die Fürnisse sind, womit sie eingemischet werden, je eher werden sie trocken. […]
6. Wie man allerhand Sachen anlegen, vertiefen und erhöhen soll, davon gibt Gorer in seiner Reis- oder Zeichen-Kunst von Philip von Zesen verteuschet in 12. guten Unterricht, des-gleichen der Autor von der Migniatur-Kunst in 12.
Quotation
Das 24. Capitel. Von den Farben/ welche zu den Oel-Farben tauglich sind.
Es lassen sich nicht alle Farben in Oel gebrauchen, sonderlich aber die Saft-Farben, so aus Kräuter, Bluhmen, Säften oder ausländischen Höltzern zubereitet werden, als da ist das Saft-grün, gelbe Saffer-Beer, Lilien-Grün, roth und braun Bresilgen-Holtz etc. welche nur Säfte geben, und ihre Farbe allein dem Wasser mittheilen. Hier dienen aber allein die Sand und mineralischen Farben, deren Verzeichnis ich dem geneigten Leser zur besseren Nachricht hierher setzen will.
Weis: […]
Gelbe: […]
Roth: […]
Grüne […]
Blau: […]
Braun: […]
Schwarz: […]
Dieses sind also die gebräuchlichsten Farben in Oel, aus welchen man allerley Mixturen oder vermischte Farben machen kan, die ein Liebhaber der Malherey durch fleißiges Nachdencken und Vermischung einer Farben mit der andern leicht finden wird. Denn mischet man eine helle Farbe unter die dunckele, so wird die dunckele heller, und je mehr man von der hellen darzu braucht, je heller und höher wird die dunckele, wie solches bey dem Lac zu sehen. Item, bey Indig und Bleyweis, etc. So giebt auch gelbe und blau eine grüne Farbe, und je mehr ich von der gelben nehme, je heller wird die grüne. Blau und roth giebt eine violette Farbe.
Etliche Farben werden auch in Feuer gebrant als das Oggergelb […]
So man aber diese obgedachte Farben mit Lein- oder trocken Oel oder andern guten Fürnis anmachen soll, und selbe gerieben werden, so muß man genau acht haben, daß sie weder zu dicke noch zu dünne werden: Derohalben in Bereitung derselben allezeit auf die rechte Dicke, so der öftere Gebrauch lehret, zu sehen ist. […] und ist allezeit besser, daß man sie lieber etwas zu dicke als zu dünne mache, denn man kan allzeit ein wenig Lein- oder trocken Oel oder Fürnis darzu thun […]. Diese ist eine Haupt-Regel, die bey allen Oel-Farben zu mercken ist, angenommen bey den Gold- und Silber-Gründen, welche etwas dünne seyn müssen.
Hier ist noch zu mercken: 1. Daß alle Oel-Farben recht fein sollen gerieben werden, […]
2. Alle Farben, wenn sie mit den Fürnis angerieben werden, verändern ihre Farbe und bleiben dunckeler, […] derowegen kan man Bleyweis hinzu setzen, so werden sie heller, und wird diese vermischte helle Farbe mit derselben unvermischten vertiefet, und die schwachen Schatten damit gemacht.
3. Die schlechten dunckleren und geringern Farben kan man mit einem Fürnis anmachen; die helle aber […] mit dem trocken Oel oder einem andern hellen Fürnis, so werden sie nicht dunckel.
4. Alle Farben trockenen besser im Sommer an der Luft […]
5. Je älter auch das trocken Oel oder die Fürnisse sind, womit sie eingemischet werden, je eher werden sie trocken. […]
6. Wie man allerhand Sachen anlegen, vertiefen und erhöhen soll, davon gibt Gorer in seiner Reis- oder Zeichen-Kunst von Philip von Zesen verteuschet in 12. guten Unterricht, des-gleichen der Autor von der Migniatur-Kunst in 12.
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Das 24. Capitel. Von den Farben/ welche zu den Oel-Farben tauglich sind.
Es lassen sich nicht alle Farben in Oel gebrauchen, sonderlich aber die Saft-Farben, so aus Kräuter, Bluhmen, Säften oder ausländischen Höltzern zubereitet werden, als da ist das Saft-grün, gelbe Saffer-Beer, Lilien-Grün, roth und braun Bresilgen-Holtz etc. welche nur Säfte geben, und ihre Farbe allein dem Wasser mittheilen. Hier dienen aber allein die Sand und mineralischen Farben, deren Verzeichnis ich dem geneigten Leser zur besseren Nachricht hierher setzen will.
Weis: […]
Gelbe: […]
Roth: […]
Grüne […]
Blau: […]
Braun: […]
Schwarz: […]
Dieses sind also die gebräuchlichsten Farben in Oel, aus welchen man allerley Mixturen oder vermischte Farben machen kan, die ein Liebhaber der Malherey durch fleißiges Nachdencken und Vermischung einer Farben mit der andern leicht finden wird. Denn mischet man eine helle Farbe unter die dunckele, so wird die dunckele heller, und je mehr man von der hellen darzu braucht, je heller und höher wird die dunckele, wie solches bey dem Lac zu sehen. Item, bey Indig und Bleyweis, etc. So giebt auch gelbe und blau eine grüne Farbe, und je mehr ich von der gelben nehme, je heller wird die grüne. Blau und roth giebt eine violette Farbe.
Etliche Farben werden auch in Feuer gebrant als das Oggergelb […]
So man aber diese obgedachte Farben mit Lein- oder trocken Oel oder andern guten Fürnis anmachen soll, und selbe gerieben werden, so muß man genau acht haben, daß sie weder zu dicke noch zu dünne werden: Derohalben in Bereitung derselben allezeit auf die rechte Dicke, so der öftere Gebrauch lehret, zu sehen ist. […] und ist allezeit besser, daß man sie lieber etwas zu dicke als zu dünne mache, denn man kan allzeit ein wenig Lein- oder trocken Oel oder Fürnis darzu thun […]. Diese ist eine Haupt-Regel, die bey allen Oel-Farben zu mercken ist, angenommen bey den Gold- und Silber-Gründen, welche etwas dünne seyn müssen.
Hier ist noch zu mercken: 1. Daß alle Oel-Farben recht fein sollen gerieben werden, […]
2. Alle Farben, wenn sie mit den Fürnis angerieben werden, verändern ihre Farbe und bleiben dunckeler, […] derowegen kan man Bleyweis hinzu setzen, so werden sie heller, und wird diese vermischte helle Farbe mit derselben unvermischten vertiefet, und die schwachen Schatten damit gemacht.
3. Die schlechten dunckleren und geringern Farben kan man mit einem Fürnis anmachen; die helle aber […] mit dem trocken Oel oder einem andern hellen Fürnis, so werden sie nicht dunckel.
4. Alle Farben trockenen besser im Sommer an der Luft […]
5. Je älter auch das trocken Oel oder die Fürnisse sind, womit sie eingemischet werden, je eher werden sie trocken. […]
6. Wie man allerhand Sachen anlegen, vertiefen und erhöhen soll, davon gibt Gorer in seiner Reis- oder Zeichen-Kunst von Philip von Zesen verteuschet in 12. guten Unterricht, des-gleichen der Autor von der Migniatur-Kunst in 12.
Quotation
Das 24. Capitel. Von den Farben/ welche zu den Oel-Farben tauglich sind.
Es lassen sich nicht alle Farben in Oel gebrauchen, sonderlich aber die Saft-Farben, so aus Kräuter, Bluhmen, Säften oder ausländischen Höltzern zubereitet werden, als da ist das Saft-grün, gelbe Saffer-Beer, Lilien-Grün, roth und braun Bresilgen-Holtz etc. welche nur Säfte geben, und ihre Farbe allein dem Wasser mittheilen. Hier dienen aber allein die Sand und mineralischen Farben, deren Verzeichnis ich dem geneigten Leser zur besseren Nachricht hierher setzen will.
Weis: […]
Gelbe: […]
Roth: […]
Grüne […]
Blau: […]
Braun: […]
Schwarz: […]
Dieses sind also die gebräuchlichsten Farben in Oel, aus welchen man allerley Mixturen oder vermischte Farben machen kan, die ein Liebhaber der Malherey durch fleißiges Nachdencken und Vermischung einer Farben mit der andern leicht finden wird. Denn mischet man eine helle Farbe unter die dunckele, so wird die dunckele heller, und je mehr man von der hellen darzu braucht, je heller und höher wird die dunckele, wie solches bey dem Lac zu sehen. Item, bey Indig und Bleyweis, etc. So giebt auch gelbe und blau eine grüne Farbe, und je mehr ich von der gelben nehme, je heller wird die grüne. Blau und roth giebt eine violette Farbe.
Etliche Farben werden auch in Feuer gebrant als das Oggergelb […]
So man aber diese obgedachte Farben mit Lein- oder trocken Oel oder andern guten Fürnis anmachen soll, und selbe gerieben werden, so muß man genau acht haben, daß sie weder zu dicke noch zu dünne werden: Derohalben in Bereitung derselben allezeit auf die rechte Dicke, so der öftere Gebrauch lehret, zu sehen ist. […] und ist allezeit besser, daß man sie lieber etwas zu dicke als zu dünne mache, denn man kan allzeit ein wenig Lein- oder trocken Oel oder Fürnis darzu thun […]. Diese ist eine Haupt-Regel, die bey allen Oel-Farben zu mercken ist, angenommen bey den Gold- und Silber-Gründen, welche etwas dünne seyn müssen.
Hier ist noch zu mercken: 1. Daß alle Oel-Farben recht fein sollen gerieben werden, […]
2. Alle Farben, wenn sie mit den Fürnis angerieben werden, verändern ihre Farbe und bleiben dunckeler, […] derowegen kan man Bleyweis hinzu setzen, so werden sie heller, und wird diese vermischte helle Farbe mit derselben unvermischten vertiefet, und die schwachen Schatten damit gemacht.
3. Die schlechten dunckleren und geringern Farben kan man mit einem Fürnis anmachen; die helle aber […] mit dem trocken Oel oder einem andern hellen Fürnis, so werden sie nicht dunckel.
4. Alle Farben trockenen besser im Sommer an der Luft […]
5. Je älter auch das trocken Oel oder die Fürnisse sind, womit sie eingemischet werden, je eher werden sie trocken. […]
6. Wie man allerhand Sachen anlegen, vertiefen und erhöhen soll, davon gibt Gorer in seiner Reis- oder Zeichen-Kunst von Philip von Zesen verteuschet in 12. guten Unterricht, des-gleichen der Autor von der Migniatur-Kunst in 12.
Quotation
Das 24. Capitel. Von den Farben/ welche zu den Oel-Farben tauglich sind.
Es lassen sich nicht alle Farben in Oel gebrauchen, sonderlich aber die Saft-Farben, so aus Kräuter, Bluhmen, Säften oder ausländischen Höltzern zubereitet werden, als da ist das Saft-grün, gelbe Saffer-Beer, Lilien-Grün, roth und braun Bresilgen-Holtz etc. welche nur Säfte geben, und ihre Farbe allein dem Wasser mittheilen. Hier dienen aber allein die Sand und mineralischen Farben, deren Verzeichnis ich dem geneigten Leser zur besseren Nachricht hierher setzen will.
Weis: […]
Gelbe: […]
Roth: […]
Grüne […]
Blau: […]
Braun: […]
Schwarz: […]
Dieses sind also die gebräuchlichsten Farben in Oel, aus welchen man allerley Mixturen oder vermischte Farben machen kan, die ein Liebhaber der Malherey durch fleißiges Nachdencken und Vermischung einer Farben mit der andern leicht finden wird. Denn mischet man eine helle Farbe unter die dunckele, so wird die dunckele heller, und je mehr man von der hellen darzu braucht, je heller und höher wird die dunckele, wie solches bey dem Lac zu sehen. Item, bey Indig und Bleyweis, etc. So giebt auch gelbe und blau eine grüne Farbe, und je mehr ich von der gelben nehme, je heller wird die grüne. Blau und roth giebt eine violette Farbe.
Etliche Farben werden auch in Feuer gebrant als das Oggergelb […]
So man aber diese obgedachte Farben mit Lein- oder trocken Oel oder andern guten Fürnis anmachen soll, und selbe gerieben werden, so muß man genau acht haben, daß sie weder zu dicke noch zu dünne werden: Derohalben in Bereitung derselben allezeit auf die rechte Dicke, so der öftere Gebrauch lehret, zu sehen ist. […] und ist allezeit besser, daß man sie lieber etwas zu dicke als zu dünne mache, denn man kan allzeit ein wenig Lein- oder trocken Oel oder Fürnis darzu thun […]. Diese ist eine Haupt-Regel, die bey allen Oel-Farben zu mercken ist, angenommen bey den Gold- und Silber-Gründen, welche etwas dünne seyn müssen.
Hier ist noch zu mercken: 1. Daß alle Oel-Farben recht fein sollen gerieben werden, […]
2. Alle Farben, wenn sie mit den Fürnis angerieben werden, verändern ihre Farbe und bleiben dunckeler, […] derowegen kan man Bleyweis hinzu setzen, so werden sie heller, und wird diese vermischte helle Farbe mit derselben unvermischten vertiefet, und die schwachen Schatten damit gemacht.
3. Die schlechten dunckleren und geringern Farben kan man mit einem Fürnis anmachen; die helle aber […] mit dem trocken Oel oder einem andern hellen Fürnis, so werden sie nicht dunckel.
4. Alle Farben trockenen besser im Sommer an der Luft […]
5. Je älter auch das trocken Oel oder die Fürnisse sind, womit sie eingemischet werden, je eher werden sie trocken. […]
6. Wie man allerhand Sachen anlegen, vertiefen und erhöhen soll, davon gibt Gorer in seiner Reis- oder Zeichen-Kunst von Philip von Zesen verteuschet in 12. guten Unterricht, des-gleichen der Autor von der Migniatur-Kunst in 12.