ERFAHRENHEIT (n. f.)

ERVARENHEID (nld.) · EXPERENCIA (lat.) · EXPERIENCE (eng.) · EXPÉRIENCE (fra.) · VAARDIGHEID (nld.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
ERVARENHEID (nld.)
TERM USED IN EARLY TRANSLATIONS
EXPERENCIA (lat.)

FILTERS

LINKED QUOTATIONS

2 sources
3 quotations

Quotation

{Alle Dinge/ sind der Ordnung und gewißen Regeln unterworffen} ALles/ was Gott erschaffen hat/ ist den Regeln guter Ordnung unterworfen: maßen auch alle Königreiche/ Länder und Republiken/ ihre gewiße Statuten und Gesetze haben/ wornach sie sich reguliren; und jeder Mensch/ in was Beruf er seyn mag/ mit Regeln seiner Profession beschränkt lebet. Auch die stumme Thiere/ insonderheit die Bienen und Ameisen/ haben ihre vorgesetzte Obrigkeiten/ so sie anhalten/ ihrem Beruf gemäß zu leben. Also hat/ ein vernünftiger Historien-Mahler/ in seinem Gehirn/ die nötige Ordnung solcher Mahlerey/ zuvorderst wol zu überlegen/ damit er/ zu Vorstellung eines perfecten Werks/ durch gute Wissenschaft und Erfahrenheit/ gelangen/ und seine Invention, es sey auf Gründe/ in Häusern/ Säelen/ Kirchen oder andern Feldungen/ nach Erforderung der Kunst und Ordnung der Historien/ zu stand bringen könne.

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → composition

Quotation

Das 2. Capitel. Beschreibung der Mahlerey-Kunst und des Zeichnen Nutz. 
Man muß urtheilen, ob dieses oder jenes vernünftig, witzig gezeichnet, und gestellet sey? Ob etwas zu verbessern oder zu ändern, auch wie forthane Verbesserung anzugreiffen, und zuwege zubringen sey; Aus diesen langen Discuriren, und Nachsinnen des Verstandes wird nach und nach die Erfahrenheit und Gewohnheit reiff und zeitig. 

Conceptual field(s)

SPECTATEUR → jugement
L’ARTISTE → qualités

Quotation

Das 10. Capitel. Vom Historien-Mahlen.
Ein vernünfftiger Historien-Mahler muß in seinen Gehirne die nötige Ordnung. Solche Mahlerey zu förderst wohl überlegen, damit er zu Vorstellung eines perfecten Wercks durch gute Wissenschafft und Erfahrenheit gelangen, und seine Erfindung, es sey auf Gründe im Häusern, Säälen, Kirchen, oder andern Feldungen nach Erforderung der Kunst und Ordnung die Historien zum Stande bringen könne. 
Es sind aber zuförderst sieben Haupt-Regeln und Austheilungen, die man im Historien-Mahlen zu observiren hat: daß man nehmlich die Gemälde aufwerts oder über sich, abwerts oder unter sich, bald zur rechten, bald zur lincken führe, von sich weichen oder abgehen, auch zu sich kommen mache, und die Rundung schlage, oder Circkel-weise setze. Die Regeln sind allezeit zu beobachten nach der Grösse des Blats, Tuches oder Taffel, damit es nicht scheine, als ob die Bilder der Ramen trügen, oder daß sie durch den Grund sincken […]. Man muß die Bilder mit guter Fürsorge fein ledig und jedes Stück frey stellen, auch den Grund nicht mit zu vielen Bildern überladen. 

Conceptual field(s)

GENRES PICTURAUX → peinture d’histoire
L’ARTISTE → qualités