AKADEMIE (n. f.)

ACADEMIA (ita.) · ACADEMIA (lat.) · ACADEMIE (nld.) · ACADÉMIE (fra.) · ACADEMY (eng.) · ACADEMYTEYKENEN (nld.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
ACADÉMIE (fra.)
TERM USED IN EARLY TRANSLATIONS
ACADEMIA (lat.)
HECK, Michèle-Caroline, Théorie et pratique de la peinture : Sandrart et la “Teutsche Academie”, Paris, Éd. de la Maison des sciences de l’homme, 2006.
PEVSNER, Nikolaus, Les académies d’art, Paris, Gérard Montfort, 1999.
SIMONATO, Lucia, « Joachim von Sandrart, La “Teutsche Academie” e le accademie », dans GALAND-HALLYN, Perrine (éd.), Les Académies dans l’Europe humaniste. Idéaux et pratiques, Genève, Droz, 2008, p. 427-455.
TROUVÉ, Stéphanie, « ACADÉMIE », dans HECK, Michèle-Caroline (éd.), LexArt. Les mots de la peinture (France, Allemagne, Angleterre, Pays-Bas, 1600-1750) [édition anglaise, 2018], Montpellier, Presses Universitaires de la Méditerranée, 2018, p. 27-31.
Deutsche (die)
Französische (die)
Italiänische (die)

FILTERS

LINKED QUOTATIONS

6 sources
10 quotations

Quotation

IX. Von der Liecht und Schatten/ wie auch von den schicklichen Farben, p. 144
Also pflegen die Mahler ein wolgepoßiertes Bild zu nehmen/ solches für/ oder hinter eine Lampe zu setzen/ Welche steter brennet und der Schatten weniger verändert/ als das nach und nach abnehmende Liecht/ und mahlen das Bild mit befindlicher Schattierungen nach/ aller massen auch solches nach lebendiger Menschen Posturen in der Mahler Academien durch gantz Italien gebrauchlich ist.

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

Wann man nun/ in solchem nachzeichnen/ durch viele Ubung/ eine gute practic und Gewonheit/ auch sichere Hände/ erworben/ mag man zur Abzeichnung  der lebendigen Dinge schreiten/ und darinn mit ämsigem Fleiß und Aufsicht sich so lang üben/ bis man eine nach den Regeln wolgegründete sichere Natürlichkeit erwerbe. {worzu die Academien dienen.} Hierzu  ist allerdings nötig/ die Besuchung der Academien/ da man/ in Gesellschaft anderer/ von einem wolgestellten Subject, und lebendigen Modell, unterschiedliche Stellungen absihet: und ist dieses der allerbäste Weg/ zur Wissenschaft der äuserlichen Anatomie, Maß und proportion des Menschen gründlich zu gelangen.

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

{Die Wissenschaft von dessen Maß und Proportion, ist eines von der Mahlerey nötigste Studien.} Diese [ndr. Wissenschaft]/ des Menschen Gestalt und Proportion recht zu verstehen/ ist eines der vornehmsten und nötigsten Studien von unserer Academie: welches ich/ jedoch nur in den vollkommensten Stucken/ und an welchen das meiste gelegen/ (dann die unformliche anhero nicht gehörig/) dißorts vorzustellen mir vorgenommen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

{An den nackenden Bilderen sol man anfangen/ erstlich nach Kupferstichen/ Handrissen und stilstehenden Bildern. Hernacher zu den lebendigen Dingen/ auch der Academie schreiten.}
Gleichwie einer nun/ durch die Academische Ubung/ die Wolerfahrenheit hierinne suchen muß: also wird hierzu sonderlich erfordert daß man alle Stellungen/ Maß/ und Ordnung eines gerechten Bildes erfahre/ auch das grosse und mittelere Liecht/ samt dem Schatten und Wiederschein/ vernünfftig ergreiffe: Als vermittelst dessen sich der Verstand mehret; Denn auf solche Weise stellet allein ein wahrer Progreß zu hoffen. Wobey doch gleichwol auch die Erkänntnüs der Zergliederungs- (oder Anatomie.) Kunst/ Wohnung und Form/ der Mäuse (oder Musculen) Maß und Gestalt des Gebeins/ oder Sceletons/ mit in Betrachtung kommt. Solcher Gestalt muß der Verstand immer mit im Spiel seyn/ um alle vor Augen kommende natürliche Dinge wol zu überlegen/ und zu beurtheilen: Damit man sich hernach/ zu selbsteigener Invention/ beqvem machen könne. Gestaltsam dieses ohngezweiffelt der rechte Weg ist

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 5
Demnach/ so tut ihr wohl/ ihr allhier anweisende Lehr-und Kunst-begierige Jünglinge/ ihr euch einfindet die künstliche Abbildung des Menschlichen Leibes durch embsigen Fleiß zu erlernen. Die hohe Gnade und Munificentz unsers grossen Königs bietet euch die Hand […] und hat euch hier in dieser ersten Teutschen Academie der Künste und Mecanischen Wissenschafften unterschiedenene Wegweiser zugegeben/ durch derer Hilffe es euch nicht fehlen wird den Gipfel der Kunst zu ersteigen, und mit der Zeit in dem Tempel der Ehren einzugehen. […]

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 11
[Was ein Jüngling bereits wissen müsse nach dem Modell zu zeichnen] Damit ihme auch die verkürtzende Glieder keine Schwürigkeiten verursachen/ So wird sechstens unumgänglich nöthig sein/ daß er die Perspectiv erlernet/ und ihme dieselbe sehr bekant gemacht habe ; Dann durch deren Hülffe wird der Nachzeichner beym erster Anblick der Action, die vorfallende Verkürzungen des Sceletons accurat wissen anzudeuten/ und die/ dasselbeverkürzende Glied des Sceletons herum-gestochtene Musculos, mit mehrer Gewißheit beobachten können. Es giebt auch die Perspective in gewisses Urtheil/ von der degradation des Lichtes und des Schattens/ vom Wierderschein/ und vielen andern im Leben zu beobachtenden Dingen.
Dieses, […] seynd die Dinge welche einem Jüngling zu wissen höchstnöthig seyn/ bevor er mit Nutzen in der Lebens-Classe nach dem Modell zu zeichnen den Anfang machen könne ; Und aus eben diese Insicht/ seynd bey dieser Königl. Academie die Classen wolbedächtiglich also rangiret/ wie in der/ vor dieser Lebens-Classe befindlichen Gallerie zu sehen ist/ auf daß sie der Jugend durch ordentliche Erlernung der darin gelehrten Wissenschafften/ eine Steige bahneten/ auf derer Staffeln sie den rechten Eingang zu dieser Leben-Classe finden könnte: […]

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → perspective
L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 14-15
[…] diejenigen Zeichners/ welche Liebhaber der Anatomie seyn/ sich vorzusehen haben/ daß sie nicht ohne Unterscheid alle Glieder gleiche starck oder deutlich musculiren/ als ob die Zeichnung eine Anatomische Lection seyn sollte: Es haben zu dem Ende alle berühmt Italiänische/ Französischen und Teutsche Meisters ja selbst die Academien beyder erstbenannten Nationen, vor nöthig geurtheilet/ daß man im Nachzeichnen des lebendiges Modells, nemlich : Was die menge der Musculen/ die breite der Glieder/ und die Degadation des Lichtes und des Schattens beträffe/ dasselbige genau folgen solle. Und wenn ja in denen Dingen etwas an dem Modell zu corrigiren/ oder zu verbesseren wäre/ […] Dann selbige Zeichnung als ein aufrichtiger Zeuge der Nature dienen würde.

Deutsche (die)
Französische (die)
Italiänische (die)

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 17
So viel habe ich von denen zwey ersten Theilen meines Vortrages zu melden vor nöthig erachtet/ nemlich :
1. Was sein Jüngling vorhero bereits wissen müsse/ wann er den Anfang machen wolle/ mit Nutzen nach dem modell zu Zeichnen.
2. Was er im Zeichnen nach dem Modell beobachten Müsse.

Nun solte ich noch den Dritten Theil vortragen/ nemlich : Was vor Nutzen ein Jüngling aus dem Nachzeichnen des lebendigen Modells ihme schaffen/ und wie er dermahleins die verfertigten Academie, und Zeichnungen: in seinem Wercken anbringen könne: Allein dieser Dritte Theil ist weitläufftiger weder die Zwey vorgesagte so wir itzt miteinander abgehandelt haben/ auch ist die gegenwärtige zum Zeichner bestimbte Zeit zimlich verflossen/ wannenhero ich solches biß zu einer andern Gelegenheit verspare/ und vor dieses mahl keine angenehmere Belohnung meiner Unterrichtung verlange/ als daß das Gelehrete von Euch Lehrbegierigen Jünglingen in die Ubung mögen gebracht werden.

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage
CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin

Quotation

Das 2. Capitel. Beschreibung der Mahlerey-Kunst und des Zeichnen Nutz. 
Wenn man nun solchen Nachzeichnen durch viele Uebung eine gute Practic, und Gewohnheit, auch sichere Hände erworben, mag man zur Abzeichnung der lebendigen Dinge schreiten, und darinne mit emsigen Fleiß und Aufsicht sich so lange üben, biß man eine nach den Regeln wohl gegründete sichre Natürlichkeit erwerbe, und hierzu ist allerdings nöthig die Besuchung der Academien, da man in Gesellschaft anderer von einem wohl gestellten Subject und lebendigen Modell unterschiedliche Stellungen absiehet. Dieses ist nun der beste Weg zur Wissenschaft die äusserlichen Anatomie, Maaß und Proportion des Menschen gründlich zugelangen. 

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités
L’ARTISTE → apprentissage

Quotation

Wollte jemand noch weiters gehen, und sich in der Zeichen-Kunst noch mehreres perfectioniren : so könnte ihm nichts bessers rathen, als daß er sich auch in der Anatomie umsehe, so viel als einem Zeichner nöthig ist. [ndr: Bucher von Vesalius, Carlo Cesi]
Nach diesem kann man auf leblose cörperliche Dinge gehen, und […] nach dem Runden zeichnen, biß man endlich so weit habilitiert, daß man auch nach dem Leben zu zeichnen capable ist. Und zu diesem letzteren werden die hin und wieder aufgerichtete Kunst Academien die beste Gelegenheit geben können […]

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin
L’ARTISTE → apprentissage