PHYSIOGNOMIE (n. f.)

FYSIONOMIE (nld.) · KROOSTKUNDE (nld.) · PHYSIOGNOMY (eng.) · PHYSIONOMIE (fra.)
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PHYSIONOMIE (fra.)
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HABITUS FACIEI (lat.)

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Quotation

Auf solche weise/ wird die Physiognomia durch die Affecten/ verändert/ die Gemütsregung/aber durch äuserliche Objecten oder Gegenstände verursachet. Der Verstand beurtheilet/ was die Sinnen ergriffen/ und durch die Einbildungs-Kraft ihme zugesendet/ ob es gut oder böse sey: daraus dann Freude oder Verdruß entstehet. Daher wird nicht bald ein vernünftiger Mensch lachen/ es sey dann/ daß eine That oder Gespräch/ so ihm darzu Ursach gibt/ vorher gehe. Nachdem die Einbildungs-Kraft eine Form oder Gestalt des Dings/ so etwan erfreuen kan/ empfangen und gefasset hat/ bewegt und treibt sie das Herz: welches in dieser Bewegung sich gleichsam aufthut/ den erfreuten Gegensatz zu umfahen. Unterdessen wird/ durch diese Eröffnung des Herzens/ die natürliche Wärme/ samt den Geistern und dem Geblüte/ haufen-weis in den ganzen Leib ausgebreitet. Weil nun der meiste Theil dieser Wärme/ Geister und Geblüts/ Gestalt des Angesichts/ in Freudbewegung wie erwehnet/ zu dem Angesicht aufsteiget/ blehet sich dasselbe gleichsam auf und wird erweitert: die Stirn/ wird heiter/ glatt und frech; die Augen schimmern/ und werden hell; die Backen erröten/ als wann sie mit Zinober gefärbet wären; die Leffzen ziehen sich ein/ werden gleich und eben. Bey etlichen/ bekommen die Wangen oder Backen zwey kleine Grüblein: das geschihet/ wegen Zusammenziehung des Fleisches oder der Meuse an selbigem Orte. Und dieses alles/ ist wol zu beobachten.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → expression des passions