BEISATZ (n. m.)
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Quotation
{Bäume/ sind der Landschaft Musculen/ und mus darinn wol studiret werden} Und weil aller Arten der Bäume/ deren Blätter/ Farben und Stämme/ gleichwie anderweit auch der Menschen Haar und Kleidung-Falten/ zu erlernen schwer fällt: als ist hierbey desto mehr Mühe und Fleiß anzuwenden/ daß man zur perfection gelangen möge/ und angewöhne eine natürliche angenehme Manier/ Schlag und Gebrauch. {Bilder/ in Landschaften nur ein Beysatz.} Die Bilder und das Vieh in den Landschaften/ sollen nicht sonders Liecht/ Schönheit und Farben bekommen: damit sie/ als nur ein Beysatz/ der Landschaft sich untergeben.
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Quotation
Eine Landschaft soll nicht mit ganz braunen, oder ganz hellen, aber wohl mit lichten und gebrochenen Farben gemahlet seyn. Die Gründe in der Landschaft-Mahlerey weissen den Verstand des Mahlers, wann solche wohl eingerichtet, an einander gehänget, und gleichsam gebunden werden. So sollen auch die Landschaften nicht mit allzuvieler Luft, Bergen, Gebäuden, oder Häufen übersetzt, sondern vielmehr mit grossen schönen Bäumen, und Kräutern gezieret werden. Den Horizont mit festen Gründen, darauf jedesmahl vorne her etwas grosses stehet, und alles andere hintan weichet. Die Bilder und das Vieh in den Landschaften sollen nicht sonderes Licht, Schönheit, und Farben bekommen, damit sie nur als ein Beysatz der Landschaften sich untergehen.
Es soll auch ein Landschaft-Mahler die frühe Tages-Röthe wohl in acht nehmen, mit einem Kunst-liebenden Gefährten seine Augen in die Felder, Bäume, Bächlein, Berge, Thäler, Wiesen, und Auen wenden, und solche zu seiner Lehre anwenden, auch die vordern und hintern Gründe wohl aufeinander zu ordnen wissen. Derohalben ist es rahtsam, daß er alle seine Landschafften nach den Leben mahle.