Ghelijck dan de voornaemste kracht der Schilderyen gheleghen is in de bequaeme naeboetsinghe der eyghenschappen diemen in d’onroerende dinghen verneemt, als oock in de levendighe afbeeldinghe der beroeringhen diemen in de roerende dinghen speurt; soo moeten wy het mede daer voor houden, dat de welstandigheyd des gantschen wercks gheoordeelt wordt allermeest in ’t ghebaer ende in ’t roersel der figuren te bestaen, wanneer deselvighe yet merckelicks doen of lijden. Dies plaght oock het levendighe roersel, nae d’eene of d’andere gheleghenheyd der figuren, somtijds Actie somtijds de Passie ghenaemt te worden: Want de Beelden die de kracht van eenig ernstigh bedrijf in haer uyterlick ghebaer uyt-wijsen, worden geseyt een goede Actie te hebben; d’andere daerenteghen die d’inwendige beroeringhen haeres ghemoeds door d’uytwendighe ontseltheyd te kennen geven, worden gheseyt vol van Passie te sijn. Dit vervult de wercken met eenen levendighen gheest, ’t is de rechte ziele der Konste.
{Unachtsamkeit der Alten/ in erwehlung kleiner Mahl-Stüblein: wodurch sie ihnen selbst/ die Weitturft und das nötige Liecht/ entzogen.} Es haben viel unserer Vorfahren/ auch meist die allerberühmteste Teutsche Kunst-Mahlere/ gefehlet/ indem sie/ all zu kleiner auch überall mit Liecht und Sonnenschein erfüllter Mahl Stüblein/ zu ihrer Arbeit sich bedienet: wordurch ihnen/ der Platz und die nötige Distanz, um von ihrem Modell oder Tafel weit genug ab und zuruck zu treten/ auch ihre Arbeit von weitem zu besichtigen und darüber zu urtheilen/ so wol auch des gerechten hohen einfälligen Liechts Stärke zum rundiren/ folgbar die natürliche Kräften aller Farben/ verkürzt und benommen worden: Und wurden sie/ wann sie in einem anständigen Mahlzimmer gewesen wären/ ihren trefflichen Werken viel mehr Leben/ Kraft und Warheit gegeben haben. {Des Mahlzimmers rechte Breite und Länge}/ So ist dann vonnöten/ daß ein schickliches Zimmer/ absonderlich zum Bild-Mahlen in Lebens-Größe/ auch zum Historien-Mahlen/ und dergleichen/ erwehlet werde. Dasselbe mus nun wol hoch und groß seyn/ und in der Länge zum wenigsten 30 Schuh/ und in der Breite fast eben soviel haben/ auch das Liecht/ welches recht mitten und zu oberst des Zimmers anfangen mus/ 5 oder 6 Schuh in der Vierung haben/ wiewol die Rundung besser anstünde. {auch groß und kleines Liecht} Gleich unterhalb dieses Liechts/ soll noch eines jenem gleichförmig seyn/ welches bedeckt kan werden: damit/ wann Historien zu praesentiren sind/ so in frey-offenem Feld im Sonnenschein bey vielem Liecht geschehen/ man zu dem obern auch etwas vom untern eröffnen könne. Dieses Liecht/ soll von Nord oder Septentrion, weil von dannen der Sonnen-Glanz am wenigsten bescheinet/ genommen werden. Ein gerechtes Zimmer zu unserer Kunst ist/ wann darinn alles/ was von Modellen hinein kommt/ auch die Gemälde selbst/ ein vollkommen-schönes Liecht haben/ und jedem Ding den Wolstand/ Schatten und Widerschein geben kan.