GRAU IN GRAU (expr.)
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Der dritte Discours von der Mahlerey. Das II. Capitel, p. 66-67
[Worauf in allen Gemählden insgemein zu sehen ist/ um davon judicieren zu können]
4. Kommet bey Gemählden vor die COLORIT, das ist die Farben wohl zu betrachten. Es sind vornemlich zweyerley Haupt-Arten zu coloriren, entweder mit einerley Farbe durch und durch/ welche Art man â Camayeux Claro scuro, oder Grau in Grau nennet/ ob schon die Farbe grün/ gelb/ roth oder sonst immermehr seyn mag ; oder mit vielerley Farben recht nach der Natur ; wobey darauf zu sehen/ ob die Farben so gebrochen sind/ daß sie das Auge als natürlich betriegen ; hernach ob die Farben sich gelinde von einander absondern/ ob solche Farben zusammen gestellet sind/ die einander in ihrem Glantz helffen/ als Roth und Grün/ Gelb und Blau und so weiter. Man muß sich auch bey den berühmtesten Wercken die Art der Colorit wohl imprimiren, weil darinnen die Meister sehr von einander unterschieden sind/ und dahero eben dadurch offtmahls können in den Gemählden erkannt werden.
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Der dritte Discours von der Mahlerey. Das V. Capitel. Von Grau in Grau/ und Glaß mahlen/ wie auch von Emailliren, p. 71
(...)
Was Grau in Grau mahlen heisse/ ist schon oben in etwas gedacht worden/ und dienet diese Mahlerey die Bildhauerey in Basso relievo nachzuahmen/ daher sie vortrefflich zu gebrauchen ist/ wo man mit wenigem Unkosten Gebäude von gantz glatten Wänden von aussen zieren will/ da denn nichts besser ist/ als Architectur und Statuen, darauf Grau in grau al fresco zu mahlen. […]
Es ist noch eine Art Grau in Grau zu mahlen/ die man GRAFFITO nennet. Es wird eine Wand schwartz mit gebrandten Stroh oder gestossenen Kohlen gemachet/ und darüber wiederum geweisset/ hernach werden die Figuren in das weisse gekratzet/ daß das Schwartze darunter die Schattierung giebet. […]