GRIFFEL (n. m.)

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Der Andere Anhang worinnen was einem galant-homme von dem Kupferstechen zu verstehen nützlich ja fast nöthig ist/ kurtz und deutlich abgehandelt wird.  I. Was und wie vielerley das Kupferstechen und Holtzschneiden sey, p.173-174 
Hernach bestreichet man den Riß/ der nachgestochen soll werden/ hinten dick mit Rothstein/ Kreyde/ Reißbley/ oder schwarz von Lichtschnuppen/ leget diese überschmierte Seite auf die Kupfferplate/ und streichet mit einem spitzigen Griffel etwas starck auf den Haupt-Linien und Umrissen der Figur herum/ so werden sie auf den Grund der Plate nachgezeichnet. Alsdann nimmt man Nadeln von unterschiedlicher Dicke/ die in höltzerne Stiele eingefasset werden/ reisset damit die Figur samt ihrer Schraffirung so tieff aus/ daß die Striche durch den Wachsgrund durch und noch ein wenig in das Kupffer gehen. 
Nach diesem giesset man Scheid-Wasser so ein wenig mit Wasser
temperiret, offt und viel über die Plate ab/ und zwar je öffters je schwärtzer und stärcker die Schattirung seyn soll/ so frisset das Scheid-Wasser die eingekratzte Risse und Linien tieffer ins Kupffer. Alsdenn wird der Wachsgrund wiederum abgemachet/ und die vornehmsten Linien/ die am stärcksten herauskommen sollen/ mit dem Grabstichel noch besser nachgestochen/ so ist das Kupffer biß zum Abdruck fertig. Diese Art nennet man GRADIREN, und ist dieselbe vor kurtzem erst zu ihrer Perfection gebracht worden/ so daß sie anitzo mehr als die erste Art gebrauchet wird/ sie leidet aber nicht so viel Abdruck/ hingegen ist sie hurtiger und wohlfeiler.

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