Wann der Mahler eine gute Erfahrung und practica erlanget/ und seine Hand etwas ringfärtig und geschickt gemacht/ alsdann soll er dieselbe an natürliche Dinge legen/ und sich aufs höchste befleißen/ damit obigs jedes zum genauesten beobachtet werde/ und alles mit der Natur völlig einstimme. Dann die Natürlichkeit/ macht den Künstler groß/ excellent, ruhmreich und gepriesen. Es ist nicht fast mühsam/ nur eine schöne Adelich-herrliche Bildnis entwerfen. Aber einen wilden abscheulichen und furchtsamen Faunum und Satyrum, oder anders dergleichen plumpes/ also natürlich nachmahlen/ daß man leben und mahlen nicht wol unterscheiden kan/ das macht lobwürdig/ und zeuget von der Vollkommenheit. Also ist nun die Kunst zu zeichnen/ die man auf solche Weise durch vieljährige Ubung erlanget/ der unfehlbare Weg/ große progressen in dieser Kunst zu machen