Illustration
SANDRART, Joachim von, MARSIAS, geschundener Satyrus, antich Bild der Anatomie, im Pal. von Pr. Iustinian, estampe, dans SANDRART, Joachim von, L’Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academieder Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste: Darinn enthalten Ein gründlicher Unterricht von dieser dreyer Künste Eigenschafft Lehr-Sätzen und Geheimnissen von den Bau-Steinen und fünfferley Bau-Arten von den Statuen und ihrer Zugehör von der Erfind- und Zeichnung von Maaß und Proportion der Leiber vom Fresco-Stein-Landschafft-Bild-und Historien-Mahlen von Nacht-Stücken vom Mahlen mit Oel-und Wasser-Farben von den Affecten und Gewändern von der Perspectiv, und vom Mahl-Zimmer auch von den Farben deren Gebrauch Ursprung Natur und Bedeutung, Nürnberg, Jacob von Sandrart, 1675, p. 26.
J.G. Waldreich sculp.
Quotation
{Der Mahler/ mus auch die Anatomie, wegen der Musculen und Gebeine/ verstehen.} Es ist endlich auch höchst-nötig/ daß man/ neben äuserlicher Proportion des Menschlichen Leibs/ auch von allen unter der Haut ligenden Musculen/ deren Ursprung/ Form und Würkung/ nicht weniger von den innern Gebeinen/gründliche Wissenschaft habe: ohn welche man/ in den nackenden Bildern/ nur nach geraht-wol handlet/ und gleich wie der Blinde nach dem Ey schläget. {Der geschundene antiche Marsyas, ein Anatomie Bild.} Hierinnen nun der Jugend auch behülflich zu seyn/ weil ich/ wegen der Zeit-änge/ mit etlichen allbereit-gezeichneten Stucken von der Anatomie nicht zu Kupfer kommen können/ eine alte Statue des Palazzo Justiniani zu Rom/ nämlich den geschundenen Marsyas, hierbey in der Platte b vorstellig gemacht: woraus besagter Anatomie vörderer Theil/ mit ihren Gebeinen und Musculen/ zu genügen erscheinet.
Quotation
{Der Mahler/ mus auch die Anatomie, wegen der Musculen und Gebeine/ verstehen.} Es ist endlich auch höchst-nötig/ daß man/ neben äuserlicher Proportion des Menschlichen Leibs/ auch von allen unter der Haut ligenden Musculen/ deren Ursprung/ Form und Würkung/ nicht weniger von den innern Gebeinen/gründliche Wissenschaft habe: ohn welche man/ in den nackenden Bildern/ nur nach geraht-wol handlet/ und gleich wie der Blinde nach dem Ey schläget. {Der geschundene antiche Marsyas, ein Anatomie Bild.} Hierinnen nun der Jugend auch behülflich zu seyn/ weil ich/ wegen der Zeit-änge/ mit etlichen allbereit-gezeichneten Stucken von der Anatomie nicht zu Kupfer kommen können/ eine alte Statue des Palazzo Justiniani zu Rom/ nämlich den geschundenen Marsyas, hierbey in der Platte b vorstellig gemacht: woraus besagter Anatomie vörderer Theil/ mit ihren Gebeinen und Musculen/ zu genügen erscheinet.
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{Der Mahler/ mus auch die Anatomie, wegen der Musculen und Gebeine/ verstehen.} Es ist endlich auch höchst-nötig/ daß man/ neben äuserlicher Proportion des Menschlichen Leibs/ auch von allen unter der Haut ligenden Musculen/ deren Ursprung/ Form und Würkung/ nicht weniger von den innern Gebeinen/gründliche Wissenschaft habe: ohn welche man/ in den nackenden Bildern/ nur nach geraht-wol handlet/ und gleich wie der Blinde nach dem Ey schläget. {Der geschundene antiche Marsyas, ein Anatomie Bild.} Hierinnen nun der Jugend auch behülflich zu seyn/ weil ich/ wegen der Zeit-änge/ mit etlichen allbereit-gezeichneten Stucken von der Anatomie nicht zu Kupfer kommen können/ eine alte Statue des Palazzo Justiniani zu Rom/ nämlich den geschundenen Marsyas, hierbey in der Platte b vorstellig gemacht: woraus besagter Anatomie vörderer Theil/ mit ihren Gebeinen und Musculen/ zu genügen erscheinet.