FALTE (n. f.)

Consul romain (coll. Arundel, Londres, non identifié)
Sybille de Cumes (coll. Giustiniani, repr. dans la TA, tafel w)
Sybille Tiburtine (non identifiée)
FOLD (eng.) · KREUKELING (nld.) · PLI (fra.) · PLICA (lat.) · PLICATURA (lat.) · PLOOI (nld.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
PLI (fra.) · PLOOI (nld.)
TERM USED IN EARLY TRANSLATIONS
PLICA (lat.) · PLICATURA (lat.)
REINEKE, Anika, RÔHL, Anne, KAPUSTKA, Mateusz et WEDDIGEN, Tristan, Textile Terms: A Glossary, Berlin, Gebr. Mann Verlag, 2017.

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4 sources
12 quotations

Quotation

Der Andere Anhang worinnen was einem galant-homme von dem Kupferstechen zu verstehen nützlich ja fast nöthig ist/ kurtz und deutlich abgehandelt wird. II. Was bey Kupfferstücken in Obacht zu nehmen/ um wohl darinnen zu wählen, p. 175 
2. Wo Striche gegen und in einander lauffen wie bey den Musculn nacketer Cörper/ oder bey gelinden Falten an seidenen Zeugen geschiehet/ müssen sie sich angenehm in einander verlieren.

Conceptual field(s)

MATERIALITE DE L’ŒUVRE → technique de la gravure
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

Das 3. Capitel. Von Farben.
Der nackende Mensch muß also bekleidet werden, daß man die Farben der Kleidung von Haut und Fleisch mercklich unterscheiden könne. Die Kleidungen sollen zwar sichtbarer und zierlich seyn, doch also, daß deren grosse Falten nicht über quer den Leib oder die Arme durchschneiden, denn hieraus würde grosse Unordnung wegen der damit bedeckten Glieder entstehen: Demnach sollen die Falten jederzeit mit Bescheidenheit natürlich geleitet werden, daß man die Gliedmassen darunter sichtbar und erkenntlich mit gewisser Eintheilung wahrnehmen möge. 
Es ist auch wohl zu mercken, daß bey den nackenden Leibern die Gewänder, so gelblicht, röthlicht, vielfarbicht, und von Purpur mit finstern oder grünen Grund auf blau und gelb nicht übel stehen; Wenn man sie nur etwas dunckeler hält, als gemeldete Fleisch-Farbe, und diejenigen Bilder so näher unter das Gesichte kommen, sichtbahrer und klärer von Farben sind als die andern. 

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

Das 11. Capitel. Von allerley Kleidern.
In den Gewand-mahlen ist zu vörderst dieser Unterschied zu beobachten, weil deren Form, Farben und Falten nach Alter, Stand und Stellungen der Personen nach dem Mann- und Weiblichen Geschlechte, auch nach alten und neuen Gebrauch und Mode ganz ungleich sind. 

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis
CONCEPTS ESTHETIQUES → convenance, bienséance

Quotation

Das 11. Capitel. Von allerley Kleidern.
Viel Gewänder, sonderlich der Frauen, wenn sie von geringern Zeuge, sollen gleichsam ledig liegend und linde Falten, die von groben Tuch aber, derer wenig doch grosse Falten haben. Also der Sammet muß sichtbarlich mit Unterscheid, ingleichen Atlas, so einen besondern Falten-Glantz machet, auch Taffet und Leinwand jedes seiner Art und Farbe gantz ähnlich beykommen, daß sie wohl zu unterscheiden, und jedes Zeug an den Falten zu erkennen sey, oder sonst ist es gefehlet. Die Falten müssen kein sonderbares Licht oder Glied verdecken, man muß auch nicht zu viel oder zu wenig Falten machen, nemlich die Glieder mit Zierligkeit zu bekleiden, wo sie sich auflegen, daß nicht die von den Lichte bescheinten Glieder verdeckt werden. Es wird sonderlich in den Historien erfordert, daß die Gewänder veränderlich seyn […]

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

Was nun den Entwurf einer kleideten Figur betrifft, so ist  das erst und vornehmste, daß man selbige zuvor Nackigt entwerffe, wie es die Regulen mit sich bringen, ehe man an das Gewand selbst gedenket. […] Sintemahlen man dadurch gleich auf den richtigen Weeg geführet wird, wie das Gewand sammt seinem Unter-Kleid auf zuliegen ; wie der Zug eines Faltens sich nach der Stellung und Bewegung des Leibes zu richten, […]. Ist der Entwurf des Nacktigten in so weit hergestellet, daß er dem Original ähnlich kommt, so gehet man dann auf die Bekleidung selbst, und belegt damit das nacktigte, wie es die Reguln eines gutes Entwurffs ausweisen, welche nemlich haben wollen, daß man nicht alle vorkommende Kleinigkeiten hineinbringe, sondern nur die hauptsächlichsten Theile anzeige. […] Ferner, daß man sie dergestalt anlege, daß das nackigte darunter könne wahrgenommen werden ; und endlich, daß sie auch nicht allzuweit von den nackigten zu stehen kommen, weil es sonst etwas ungestalt lassen möchte. Es sind diese Anmerckungen von solcher Beschaffenheit, daß sie bey allen Arten der Falten können und müssen angebracht werden. […] 

PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 11 Gewänder / Nackigte Figur], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Die durch Theorie erfundene Practic, Oder Gründliche verfaßte Reguln, deren man sich al seiner Anleitung zu berühmter Künstler Zeichen-Wercken bestens bedienen kan. Dritter und letzter Theil, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1765, vol. III, n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 13 Gewänder / Nackigte Figur], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Die durch Theorie erfundene Practic, Oder Gründliche verfaßte Reguln, deren man sich al seiner Anleitung zu berühmter Künstler Zeichen-Wercken bestens bedienen kan. Dritter und letzter Theil, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1765, vol. III, n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 15 Gewänder / Nackigte Figur], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Die durch Theorie erfundene Practic, Oder Gründliche verfaßte Reguln, deren man sich al seiner Anleitung zu berühmter Künstler Zeichen-Wercken bestens bedienen kan. Dritter und letzter Theil, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1765, vol. III, n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 17 Gewänder / Nackigte Figur], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Die durch Theorie erfundene Practic, Oder Gründliche verfaßte Reguln, deren man sich al seiner Anleitung zu berühmter Künstler Zeichen-Wercken bestens bedienen kan. Dritter und letzter Theil, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1765, vol. III, n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 7 Gewänder / Nackigte Figur], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Die durch Theorie erfundene Practic, Oder Gründliche verfaßte Reguln, deren man sich al seiner Anleitung zu berühmter Künstler Zeichen-Wercken bestens bedienen kan. Dritter und letzter Theil, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1765, vol. III, n.p..
PREISSLER, Georg Martin, [Pl. 9 Gewänder / Nackigte Figur], estampe, dans PREISSLER, Johann Daniel, Die durch Theorie erfundene Practic, Oder Gründliche verfaßte Reguln, deren man sich al seiner Anleitung zu berühmter Künstler Zeichen-Wercken bestens bedienen kan. Dritter und letzter Theil, Nürnberg, Johann Daniel Preissler, 1765, vol. III, n.p..

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis
EFFET PICTURAL → qualité du dessin

Quotation

{Wie der nackete Leib zu bekleiden?} Der nackete Mensch mus also bekleidet werden/ daß man die Farbe der Kleidung von Haut und Fleisch merklich unterscheiden könne.
Die Kleidungen/ sollen zwar sichtig und zierlich seyn/ doch also/ daß deren große Falten nicht überquär den Leib oder Arm durchschneiden: dann hieraus würde große Unordnung/ wegen der damit bedeckten Glieder/ entstehen. Demnach sollen die Falten jederzeit mit Bescheidenheit natürlich geleitet werden/ daß man die Gliedmaßen darunter sichtbar und erkantlich/ mit gemäßer Proportion, warnehmen möge. {den müßen die Kleider nicht verfinstern.} Es ist auch wol zu merken/ daß/ bey den nackenden Leibern/ die Gewänder/ so gelblicht/ rötlich/ Veilfarb/ und von Purpur/ mit finsterem oder grünlichem Grund/ auch blau und gelbe/ nicht übel stehen: wann man sie nur etwas dunkler hält/ als gemeldte Fleischfarbe/ und die jenige Bilder/ so näher unter das Gesicht kommen/ sichtiger und klärer von Farben sind/ als die andere.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

{Die Gewänder sind nach dem Geschlecht/ Stand und Stellung der Personen/ auch nach den Lands-Arten/ unterscheiden.}
Es ist/ in den Gewändern/ zuvörderst der Unterschied zu beobachten: weil deren Form/ Farben und Falten/ nach Alter/ Stand und Stellung der Personen/ nach dem Männ- und Weiblichen Geschlecht/auch nach alt- und neuem Lands-Gebrauch und al modo, ganz ungleich sind.
{Vom Obergewand/ und Rundung der Falten} [...]
{Die Glieder müßen/ unter dem Gewand/ hervorscheinen. Die Falten/ müßen nicht überhäuft seyn} [...]
{Linde und grobe Falten} [...]
{Mancherley Falten der Zeuge} [...]

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

{Modellen und Bekleidung der Gliedmänner.} Dieses [ndr : Unterschiede in den Gewändern] wol zu begreiffen/ pfleget man/ nächst fleißiger Beschauung des Lebens/ die so-genannte kleine Wachs-Modellen zu machen/ oder Gliedmänner mit Röcken oder Mänteln von rauher Leinwat oder nassem Papier zu überlegen: welches dann angenehme Falten macht/ und sich wohl erzeigt/ wann mit guter Bescheidenheit in und zu großen Bildern gefolget wird; wiewol man dadurch/ weil die Bewegung manglet/ leichtlich kan verführet werden.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

{Der antichen Statuen} Was wir bey den antichen Egyptern/ Griechen und Römern sonderlich in der Mänge ihrer vortrefflichen Statuen/ an / Gewändern finden/ ist zwar in etlichen Stucken hoch zu achten/ also daß wir ihnen nicht in allem folgen können.Weil ihre Bilder rund-um müßen gesehen werden/ liefen sie Gefahr/ daß sie/ durch eine vollkommene starke Falte auf einer Seite/ das Bild auf der andern Seite zuviel bedecken mochten/ das dann eine Unform gibet: weswegen sie meist nur an den Leib glattanligende dünne Gewänder gemacht/ solche aber sonders kunstreich und zierlich zu paß gebracht haben. Von solcher perfection sind zu sehen/ die hiebey gewidmete  Flora zu {perfecteste Gewänder.} Rom al Farnese, die Cleopatra im Vatican, die  Sibylla Cumana, und Tiburtina, auch die  Sabina, die fliegende Gewänder in den  Basse-rilieven Nymphen/ vor allen aber die  Juno von Cesy, deren hohes Lob gebühret: dann die Art des Tuchs ist alda natürlich reich/ ohn einige Hinternis der Glieder. Hierzu gehöret  der große Consul, in des Grafen von Arondel Garten zu Londen: und sind solche alle für gute Modellen zu halten.

Antiques (les)
Egypter (die)
Grecs (les)
Römern (die)

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

{Die Falten/ müßen kein sonderbares Glied oder Liecht verdecken oder verschatten.} Die Tücher oder Gewänder/ mit welchen die Bilder bekleidet/ sollen ihre Falten dergestalt bekommen./ daß solche nicht über die meist-bescheinte Glieder geführt werden/ und daselbst große finstere Schatten/ und in den Schatten liechte Falten/ verursachen. Es muß auch der Falten Form die Gliedmaßen dergestalt umschliessen und bekleiden/ daß sie solche nicht über quär durchschneiden/ noch größere Schatten oder Vertieffung causiren/ als das höchste Theil des bekleidten Bildes selbst machet […]
Man mus nicht zuwenig oder zuviel falten. […]
Etliche Regeln. […] {Fernere Regeln} […].

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis
L’ARTISTE → règles et préceptes

Quotation

{Verkürzung der Falten.} Wo die Bilder oder deren Glieder verkürzen/ alda müßen mehr Falten zu sehen/ und die Glieder damit umgeben seyn/ als wo sie nicht verkürzen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis

Quotation

{Von Länge der Falten.} Die Falten des Kleids/ welche die Glieder umgeben/ müßen abnehmen in der Dicke/ je weiter sie kommen von den Gliedern/ welche sie umgeben. Die Länge der Falten/ welche änger und näher bey den Gliedern/ muß sich verlieren auf der Seite/ wo die Glieder/ wegen vielfältiger Falten verkürzet werden; und daselbst hingegen sich vermehren/ wo die Falten der Gliedmaßen sich verlieren: dergestalt/ daß gleichwol jederzeit alle Falten eines Gewands sich erkantlich weisen/ daß sie zusammen vertraut gewesen und bleiben wollen/ und also alle Falten eines Kleides auf einander correspondiren/ und nicht überall/ ohne concordanz, viel einschichtige Falten-Brüche erscheinen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → vêtements et plis