SCHATTEN (n. m.)

OMBRAGEMENT (fra.) · OMBRE (fra.) · SCHADUW (nld.) · SHADOW (eng.) · SLAGSCHADUW (nld.)
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OMBRE (fra.) · SCHADUW (nld.)
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UMBRA (lat.)

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Quotation

Darvon [Liechstrahlen] noch ein weniges zugedencken/ setze ich eine ausgeleschte Kertze oder Liecht und richte ein Messer oder ein Löffel auf: Nun will ich aus der Perspectiv bemercken/ wie weit und wie der Schatten triefen und fallen wird/ wann das Liecht angezündet ist.//
Man zieht nach dem Liechtpunct A. eine/ oder nach dem die Sache viel Ecke hat/ mehr Linien/ auf den Grund BD und so weit wird der Schatten treffen/ wann das Liecht angezündet ist/ daß also ABC. einen Driangel machet. Dergleichen ist zu beobachten bey EF. wie der Schatten von dem Leuchterschlüsselein sich auf dem Grund anweiset. 
Ist nun die Sache hinter die andere gestellet/ so fället ein Schatten über den andern/ und ist der doppelte Schatten so viel schwärtzer. Je weiter der Schatten von dem Liechtpunct/ je schwächer und bräuner ist er: je näher je schwärtzer. Der Beweiß ist bey jederm Liecht zu beobachten.

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

{In Gesellung der Farben/ ist die Härtigkeit und Unordnung zu vermeiden}; Der Mahler mus gleich anfangs in seinen Verstand die Austheilung der Farben beobachten/ damit er nicht plötzlich von einem extremo in das andere falle/ nämlich die höchste und niedrigste/ oder die liechteste und finsterste Farbe just neben einander setze: dann dieses würde eine unartige und widerwärtige Härtigkeit auswirken. Dergleichen beschihet aber nicht/ durch den dunklen Schatten jedlicher Figur/ so gleich auf die andere zuruck schläget: dessen Dunkle vielmehr andere Farben nur annemlicher belebet und herfür bringet. Es mus aber dieser Schatten mit seinem Corpo vereiniget seyn: […] Dann gleichwie/ ein einiger falscher tonus, eine ganze herrliche Harmoniam verstellet und unlieblich macht: also kan auch eine einige nicht recht ausgebildete Gliedmaße/ oder zuharte Farbe/ ein völliges Gemähl zernichten und verwerfflich machen. {Hingegen gute Maß und das Mittel zu halten.} Das gar zuhohe Weiß- oder Feuer-rohte/ beleidiget das Gesicht; und das allzubleiche oder dunkle/ macht die Kunst-Stucke veraltet und verlegen. Will also das Mittel/ mit Verstand und gutem Urtheil/ getroffen seyn/ in welchem Stuck noch viel Künstler jetziger Zeit zu thun finden.

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
CONCEPTION DE LA PEINTURE → couleur

Quotation

{Von Verkürzung der Bilder/ was sie sey?}Unsere Vorfahren/ haben allezeit ein wachendes Aug gehabt/ auf die Verkürzung der Figuren: dadurch sie/ dem Gesicht nach/ einen mehrern Schein/ als sie an sich selbst haben/ in die Länge und Höhe bekommen; welches die Dicke der Umriß-Schatten und Liechtes also scheinen machet. In dieser Kunst/ zumal in einfachen Bildern/ hat über andere alle excelliret/ oft-gedachter Michaël Angelo der dann hierzu/ den Nachfolgern zur Lehre/ aus Erde/ Läm/ Gyps oder Wachs/ solche Modellen gemacht/ welche viel standhafter sind/ als die bewegliche lebhafte Bilder. Wann man nun ein verlangtes Model also zu werk gebracht/ setzet man dasselbige/ in gebührlicher Höhe und Distanz, über den Horizont: wornach dann/ desto sicherer/ die Bilder gemacht werden. Die Unwissenheit dieses Handgriffs/ verursachet viel Müh und Arbeit: welche ihrer viele nicht gern auf sich nehmen/ die etwan auch nicht soviel Verstands haben/ dieses Meisterstuck auszusinnen. Es haben aber die Liebhabere dieser Kunst immer mehrers sich beflissen/ mit aufhebung aller Difficulteten/ den bästen Weg zu finden/ wie die Proportion verkürzbar zu machen/ und der rechte Schatten zu erhalten sey/ damit der verlangte effect erfolge. Sie haben auch nicht nachgelassen/ bis man zu unsern Zeiten dessen meisterliche Wissenschaft überkommen.
Es sind deren viele/ welche die Arbeit der Verkürzung verachten und gering schätzen: es sind aber nur die jenige/ so dessen geringe Wissenschaft haben/ und denen die Nuß gar zuhart aufzubeissen fället. Solches ist daraus abzunehmen/ daß sie/ wann man ihnen dergleichen künstliche Stucke vorhält/ und doch gerühmet. Wie dann von dieser Gattung etliche schwere Stucke zu unsern Zeiten verfärtigt worden/ so das Menschliche Gesicht und Augen mächtig geblendet. Es wird aber diese Arbeit/ von unsern Kunstmeistern/
al di sotto in su, das ist/ von der Erden in die Höhe anzusehen/ genennet/ und/ wie gedacht/ von Modellen/ Bildnisen oder lebhaften Personen abgesehen/ die sie erhöhen/ alsdann die Spielung des Schattens in acht nehmen/ und sich bemühen/ solche in ihr Bild zu bringen. Wann nun das Menschliche Auge gegen einem solchen Bild/ so gemeinlich auf etwas empor stehet/ sich wendet/ da zeigen sich ihme erstlich die Fussolen/ Kniehe oder Schenkel/ und dann erst die übrigen Theile des Leibes: daher die Kunst billig diesen Namen bekommen.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

{Unachtsamkeit der Alten/ in erwehlung kleiner Mahl-Stüblein: wodurch sie ihnen selbst/ die Weitturft und das nötige Liecht/ entzogen.}
Es haben viel unserer Vorfahren/ auch meist die allerberühmteste Teutsche Kunst-Mahlere/ gefehlet/ indem sie/ all zu kleiner auch überall mit Liecht und Sonnenschein erfüllter Mahl Stüblein/ zu ihrer Arbeit sich bedienet: wordurch ihnen/ der Platz und die nötige Distanz, um von ihrem Modell oder Tafel weit genug ab und zuruck zu treten/ auch ihre Arbeit von weitem zu besichtigen und darüber zu urtheilen/ so wol auch des gerechten hohen einfälligen Liechts Stärke zum rundiren/ folgbar die natürliche Kräften aller Farben/ verkürzt und benommen worden: Und wurden sie/ wann sie in einem anständigen Mahlzimmer gewesen wären/ ihren trefflichen Werken viel mehr Leben/ Kraft und Warheit gegeben haben. {Des Mahlzimmers rechte Breite und Länge}/ So ist dann vonnöten/ daß ein schickliches Zimmer/ absonderlich zum Bild-Mahlen in Lebens-Größe/ auch zum Historien-Mahlen/ und dergleichen/ erwehlet werde. Dasselbe mus nun wol hoch und groß seyn/ und in der Länge zum wenigsten 30 Schuh/ und in der Breite fast eben soviel haben/ auch das Liecht/ welches recht mitten und zu oberst des Zimmers anfangen mus/ 5 oder 6 Schuh in der Vierung haben/ wiewol die Rundung besser anstünde. {auch groß und kleines Liecht} Gleich unterhalb dieses Liechts/ soll noch eines jenem gleichförmig seyn/ welches bedeckt kan werden: damit/ wann Historien zu praesentiren sind/ so in frey-offenem Feld im Sonnenschein bey vielem Liecht geschehen/ man zu dem obern auch etwas vom untern eröffnen könne. Dieses Liecht/ soll von Nord oder Septentrion, weil von dannen der Sonnen-Glanz am wenigsten bescheinet/ genommen werden. Ein gerechtes Zimmer zu unserer Kunst ist/ wann darinn alles/ was von Modellen hinein kommt/ auch die Gemälde selbst/ ein vollkommen-schönes Liecht haben/ und jedem Ding den Wolstand/ Schatten und Widerschein geben kan.

Anciens (les)

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 11
[Was ein Jüngling bereits wissen müsse nach dem Modell zu zeichnen] Damit ihme auch die verkürtzende Glieder keine Schwürigkeiten verursachen/ So wird sechstens unumgänglich nöthig sein/ daß er die Perspectiv erlernet/ und ihme dieselbe sehr bekant gemacht habe ; Dann durch deren Hülffe wird der Nachzeichner beym erster Anblick der Action, die vorfallende Verkürzungen des Sceletons accurat wissen anzudeuten/ und die/ dasselbeverkürzende Glied des Sceletons herum-gestochtene Musculos, mit mehrer Gewißheit beobachten können. Es giebt auch die Perspective in gewisses Urtheil/ von der degradation des Lichtes und des Schattens/ vom Wierderschein/ und vielen andern im Leben zu beobachtenden Dingen.
Dieses, […] seynd die Dinge welche einem Jüngling zu wissen höchstnöthig seyn/ bevor er mit Nutzen in der Lebens-Classe nach dem Modell zu zeichnen den Anfang machen könne ; Und aus eben diese Insicht/ seynd bey dieser Königl. Academie die Classen wolbedächtiglich also rangiret/ wie in der/ vor dieser Lebens-Classe befindlichen Gallerie zu sehen ist/ auf daß sie der Jugend durch ordentliche Erlernung der darin gelehrten Wissenschafften/ eine Steige bahneten/ auf derer Staffeln sie den rechten Eingang zu dieser Leben-Classe finden könnte: […]

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → perspective

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 15
Ferner/ so wird es sich allezeit im Leben finden/ daß in dem gantzen Modell nur ein Tag ist/ der da hersche über alle andere Tage/ und ob zwar in einem jedern Glied ein Licht ist/ welches über die andere Lichter desselben Gliedes praedominiret/ so seynd sie doc halle dem höchsten Lichte der Figure unterworffen/ und eben dieses ist auch vom Schatten zu verstehen. Letzlich/ so hüte man sich/ daß man nicht in phantastische Manieren des Ausarbeitens falle / zum Exempel : Es finden sich etliche/ welche an stat des gantzen Lichts der Figur/ nur den Grund des Papieres lassen/ und hin und wieder einen weissen hellen Blick setzen/ als ob das Fleisch eines lebenden Menschen ein hellgläntzendes Metall wäre. Andere arbeiten den Tag so mühsam oder geblasen aus/ daß die Zeichnung ihres nacktes eher einem ausgestopffetem Woll-Sack/ als einem activen Menschen ähnlich sieht.

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin
CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière

Quotation

Der dritte Discours von der Mahlerey. Das II. Capitel, p. 65-66 
[Worauf in allen Gemählden insgemein zu sehen ist/ um davon
judicieren zu können]
3. Muß Licht und Schatten untersuchet werden. Das Licht nehmen die Mahler in ihren
Originalien, welche von einem Ort zu dem andern gebracht werden können/ allezeit/ als wenn es von der lincken gegen die rechte Hand hinein fiele. In Gemählden an den Wänden richten sie sich so viel möglich nach den Fenstern des Gemaches. In der freyen Lufft nach dem Lauff der Sonnen selbst.
Der Schatten ist zweyerley : Der rundirende und der geworffene Schatten. Jener ist/ welcher an einem Bild auf derjenigen Seite nothwendig sich zeiget/ die von dem Bild auf dem Boden oder auf die dahinterstehende Dinge geworffen wird/ und ungefehr des Bildes-Gestalt hat. Endlich ist auch dabey zu sehen auf das
reflectirte Licht/ welches gantz schwach ist/ und auf alle Dinge/ da der gröste Schatten ist/ fället/ wenn nemlich die Strahlen der Sonnen von einem dahinterstehenden Cörper zurücke prallen. 

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

Der dritte Discours von der Mahlerey. Das II. Capitel, p. 65-66 
Daß man hievon leichtlich judiciren lerne/ ist nichts bessers als fleißig in der Natur selbst darauf zu sehen/ wie die Schatten von der Sonnen fallen. Insgemein aber gilt diese Regul/ daß wer von Gemählden will judiciren lernen/ sich gewöhnen muß/ alles was er ansiehet/ fleißig und eigentlich durch und durch zu betrachten/und sich also die Natur in das Gedächtniß zu drücken.

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → qualité de la lumière
SPECTATEUR → jugement

Quotation

Der dritte Discours von der Mahlerey. Das IV. Capitel. Was bey Landschafften und bey Contrefaits besonders zu beobachten, p. 69 
Bey den Landschafften ist darauf zu sehen. I. Daß die Lufft und die Colorirung der Landschafft : Item die Tages-zeit und der Schatten wohl mit einander überein kommen. Also wann einer in einem Gemählde/ so den Morgen oder Abend vorstellet/ kurtze Schatten machete/ wäre es ein Fehler/ und wann die Farben bey einer heissen heitern Sonnen-Luft aufs annehmlichste getrieben werden/ ist es auch nicht zu loben.

Conceptual field(s)

GENRES PICTURAUX → paysage
EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

Das 3. Capitel. Von Farben.
Der Mahler muß gleich Anfangs in seinen Verstande die Austheilung der Farben beachten, damit er nicht plötzlich von einen Extremo in das andere falle, nemlich die höchste und niedrigste, oder die lichteste und finsterste Farbe just neben einander setze, denn dieses würde eine unartige, und wiederwärtige Härtigkeit auswircken. Desgleichen geschieht aber nicht durch den dunckelen Schatten in gleicher Figur, so gleich auf die andere zurück schläget, dessen Dunckelheit vielmehr andere Farben nur annehmlicher und belebter herfürbringet. 
Es muß aber dieser Schatten mit seinen Cörper vereinigt seyn, damit beydes nicht mehr einen scheckichten und gesprengten Teppich, als was sie bilden sollen, vorstelle. Dann gleich wie ein einiger falscher Thon oder Klang eine ganz herrliche Music verstellet, und unlieblich zu hören macht; Also kan auch ein einig Gliedmaß, oder zu harte Farbe ein völlig Gemälde vernichten, und verwerfflich machen.
Das gar zu hohe weiß oder Feuerrothe beleidigt daß Gesichte, und daß allzu bleiche oder dunckele machte die Kunst-Stücke veraltet und verlegen, will also das Mittel mit Verstand, und guten Urtheil getroffen seyn, in welchen Stücke aber noch viel Künstler jetziger Zeit zu thun finden. 

Conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → qualité des couleurs

Quotation

Das 13. Capitel. Von der Beschaffenheit des Zimmers/ so zum Mahlen erfordert wird.
Was die Beschaffenheit des Zimmers, darinen man mahlen will, so muß es zu Bildern und Historien hoch und groß seyn und in er Länge zumwenigsten 30. Schuhe, in der Breite aber eben so viel haben, auch das Licht recht von oben des Zimmers empfahen. Ein Zimmer aber, worinnen ein Conterfaiter sein Werk verfertigen will,  muß ein helles Licht haben, daß ihm nicht das Licht von andern dabey stehenden Häusern oder Gebäuden benommen werde, doch daß auch die Sonne nicht den ganzen Tag auf der Stuben liege, so auch wegen allzustarcken Sonnen-Licht nicht passiren kan. Ein solch Gemach aber soll nur ein Fenster haben, den die vielfensterichen Gemächer fallen den Mahler hinderlich, sowohl in Unterscheidung der Schatten, als auch Erhöhung oder Lichter. Hat aber ein solches Gemach mehr als ein Fenster, so sollen dieselben mit Fürhängen wohl fest gemachet werden, und nur ein Fenster offen bleiben. Die Staffeley muß sodenn im Stehen also gestellt werden, daß das Licht allein von der lincken Hand auf das Gemählde falle, und nicht von der rechten oder von vorne. Derjenige aber, der nichts wichtiges zu mahlen hat, kan solches allwege thun, wenn es nur nicht ein staubichter Ort ist, ja auch unter freyen Himmel bey trockenen Wetter. Sonst erwehlen etliche Mahler wegen der Sonnen gerne eine Stube so frey Licht hat, und gegen Norden oder Mitternacht lieget, oder gar ein dunckel Gewölbe, da von oben das Licht durch ein rund Loch auf die Taffel, worauf man mahlen will, falle. Wie denn der berühmte Mahler Michael Angelonon Carravagio, damit er in seinen Gemälden eine vollkommene Rundirung und natürliche Erhebung desto besser hervorbringen könte, sich solcher dunckeln Gewölber, da durch ein kleines Loch das Licht auf seine Bilder fiel, und er also eine schöne Rundung heben möchte, bedienet hat. 

Conceptual field(s)

Quotation

Wann nun der Entwurff auf das fleißigste, lind, und correct verfertiget ist, alsdann sucht man den Umriß, welcher ebenfalls lind nachgemacht wird: Der alsdann an seinen gehörigen Orten hier und da, mit Drucken an statt des Schattens verfertiget wird.

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

Wann eine Zeichnung nach seinen Reguln entworffen, und zierlich umrissen ist, insbesonderheit an denen Theilen, welche am besten wollen unterschieden seyn […] : So ist das erste, daß man den Schatten nicht gleich Anfangs in der Stärcke mache, als man ihn vor sich hat, sondern nach und nach so weit gehe, biß man darzu gelanget. Denn es sind dreyerlei Grade dabei zu observieren. Der erte ist einfach und ganz gelinde ; der andere, etwas stärker ; der dritte am stärksten. Bey dem ersten hat man darauf zu sehen, daß man den Schatten an den Orten wo er anfänget, und wieder aufhöret, so gelind und unvermerckt andeute, daß es einem fast schwer fallen möcht desselben Anfang und Ende zu determinieren ; von welcher Manier man zu reden pfleget, Der Schatten verliehret sich. […] Von dem andern Grad des Schattens ist dieses zu mercken, daß man ihn nicht über den ersten hinausziehe, weil es sonst vergeblich wäre, bey dem ersten viele Sorgfalt auf das künstliche Verlieren gewandt zu haben. Bey den dritten endlich hat man eben dieses in acht zu nehmen, was bey den andern, nur daß man ihm eine solche Stärcke gebe, wodurch der ganze Schatten seine recht Krafft erreiche. 

Conceptual field(s)

CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin
CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière